Lafontaine-Aussage zu Flüchtlingen sorgt für Ärger

Der saarländische Fraktionschef der Linken Oskar Lafontaine sorgt aktuell mit einer Aussage zu den Sozialkosten für Flüchtlinge für Ärger. Die Linksjugend Solid Saarland kritisiert Lafontaine scharf und fordert sogar einen Generationswechsel bei der Linken im Saarland.

Lafontaine mit umstrittenen Aussagen zu Flüchtlingspolitik

Oskar Lafontaine sorgt mit einem Auftritt auf einer Veranstaltung mit dem umstrittenen Autor Thilo Sarrazin und dem ehemaligen CSU-Politiker Peter Gauweiler aktuell für Ärger innerhalb der Saar-Linken. Grund für den Ärger ist eine polemische Aussage Lafontaines zu den Sozialkosten für Flüchtlinge.

So koste Oskar Lafontaine zufolge „jedes unbegleitete Flüchtlingskind“ monatlich rund 5.000 Euro – aus seiner Sicht sei das „ungerecht“, denn das könne er einer Sozialrentnerin nicht guten Gewissens erklären. Da werde zu viel Geld für zu wenige Notleidende ausgegeben.

Scharfe Kritik der Linksjugend an Lafontaine

Die Linksjugend Solid Saarland kritisiert Lafontaine scharf für seinen Auftritt und seine Polemik. Sie wirft dem Fraktionschef vor, die Schwächsten gegeneinander auszuspielen. In einer offiziellen Stellungnahme der Linksjugend heißt es: „Er spielt Gruppen hilfsbedürftiger Menschen gegeneinander aus, um bei einer zumindest latent fremdenfeindlichen Klientel wählbar zu bleiben. Keine dieser Gruppen kann folglich sichergehen, nicht als nächstes unter den Karren geworfen zu werden.“

„Die grundsätzliche Unfähigkeit des deutschen Sozialstaats, Altersarmut zu verhindern“ könne laut der Linksjugend jedenfalls kein Grund dafür sein, keine geflüchteten, mittellosen Kinder aufzunehmen. Lafontaines Aussagen seien reihten sich nach Ansicht der Linksjugend damit ein in die lange Liste der „kalkulierten Entgleisungen nach rechts“.

Linksjugend fordert Generationswechsel bei Saar-Linken

Die Linksjugend fordert im Rahmen ihrer Stellungnahme nun sogar einen Generationswechsel der Linken im Saarland. „Wir als junge Linke fühlen uns von Oskar Lafontaine nicht repräsentiert. An seinem verstaubten Politikverständnis leidet die gesamte Linke im Saarland. Unsere Partei gibt sich viel zu wenig Mühe dabei, sich von rechten Erzählungen abzugrenzen, als Gegenpol aufzutreten und damit besonders migrantische, junge und ältere Menschen für sich zu gewinnen.“ Weiter heißt es in der Stellungnahme der Linksjugend: „Es wird Zeit, dass die Linke im Saarland einen Generationswechsel vollzieht“.

Verwendete Quellen:
– eigene Recherche
– Bericht des „Bayerischen Rundfunks“
– Stellungnahme der Linksjugend Solid vom 02.10.2020