Landgericht verurteilt saarländischen IS-Anhänger zu Gefängnisstrafe

Das Landgericht in Saarbrücken hat einen 39-Jährigen verurteilt, weil er versucht hatte, sich der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) anzuschließen. Der Saarländer muss nun ins Gefängnis.
Hier zu sehen: das Saarbrücker Landgericht. Foto: dpa/Oliver Dietze
Hier zu sehen: das Saarbrücker Landgericht. Foto: dpa/Oliver Dietze

„Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat“ – so lautet der Vorwurf gegen einen 39-jährigen Saarländer. Das Landgericht in Saarbrücken hat ihn am Dienstag (18. Oktober 2022) schuldig gesprochen und zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und vier Monaten verurteilt. Das berichtet der „SR“. In seiner Begründung schloss sich das Gericht der Argumentation der Generalstaatsanwaltschaft an.

Saarländer fiel wiederholt durch Sympathisieren mit IS auf

Michel A. sei in den letzten zehn Jahren wiederholt durch Sympathisieren zum IS aufgefallen. Demnach hatte der Neunkircher mal in seiner Wohnung eine IS-Flagge gehisst, mal auf Facebook Gewaltvideos der Terrorvereinigung verbreitet. Zudem teilte er reihenweise Verse aus dem Koran.

Reise nach Mali, um sich Terrorgruppe anzuschließen

Gemeinsam mit seiner Verlobten war der Saarländer vor einem Jahr nach Mali gereist. Die Verteidigung erklärte, dass das Paar dadurch eine Corona-Impfung umgehen und ein islamisches Leben führen wollte. Das Gericht jedoch sieht es als erwiesen an, dass die beiden sich in Wirklichkeit den Kampftruppen des IS in Mali anschließen wollte. Die Verlobte von Michel A. habe bereits länger Kontakte zu Islamisten.

Paar gerät in die Fänge von französischem Geheimdienst

Statt beim IS landete das Paar jedoch bei einer verdeckten Ermittlerin des französischen Geheimdienstes. Als die beiden nach Europa zurückkehrten, wurden sie verhaftet: der Saarländer in Saarbrücken, seine Verlobte in Paris.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Laut „SR“ habe der Anwalt von Michel A. eine Revision angekündigt.

Verwendete Quellen:
– Saarländischer Rundfunk