Fernseh-Satiriker Jan Böhmermann (36) räumt erneut einen der begehrten Grimme-Preise ab. Er und sein Team der ZDF/ZDFneo-Show „Neo Magazin Royale“ erhalten dieses Jahr einen von zwei Preisen in der Kategorie Unterhaltung für „die engagierte Beobachtung und kluge Reflexion des laufenden Fernsehprogramms“, wie das Grimme-Institut am Mittwoch in Essen mitteilte.
Für auszeichnungswürdig hält die Jury zwei Beiträge: Für den Coup „#verafake“ schleuste das Team zwei Schauspieler in die Kuppelshow „Schwiegertochter gesucht“ ein und legte so offen, wie Handlungen manipuliert werden.
Den Beitrag „Einspielerschleife“, in dem Fernsehformate wild aneinandermontiert sind, wertete die Grimme-Kommission als gelungene Reaktion auf Böhmermanns umstrittenes Schmähgedicht und „geniale Entzauberung der Fernsehroutinen“.
Alle Gewinner des Grimme-Preises 2017:
Wettbewerb Fiktion:
• „Das weiße Kaninchen“ (SWR)
• „Dead Man Working“ (HR/ARD Degeto)
• „Ein Teil von uns“ (BR)
• „Mitten in Deutschland: NSU – Die Täter – Heute ist nicht alle Tage“ (SWR/ARD/Degeto/MDR)
• Grimme Preis Spezial an Gabriela Sperl für das das Konzept zu der gesamten NSU-Triologie
Wettbewerb Information und Kultur:
• „45 Min: Protokoll eine Abschiebung“ (NDR)
• „Ebola – Das Virus überleben“ (SWR/ARTE)
• „Junger Dokumentarfilm: Hundesoldaten“ (SWR)
• „Schatten des Krieges“ (rbb/NDR)
• Preis für seine besondere journalistische Leistung an Ashmin Raman für seine Produktionen „Im Nebel des Krieges – An den Frontlinien zum ‚Islamischen Staat'“ und „An vorderster Front“
Wettbewerb Unterhaltung:
• „Applaus und Raus!“ mit Oliver Polak (ProSieben)
• Grimme Preis Spezial für das Team der Sendung „Neo Magazin Royale“ (ZDF/ZDF Neo) rund um Jan Böhmermann für die Beiträge „#verafake“ und „Einspielerschleife“
Wettbewerb Kinder & Jugend:
• „Der Mond und ich“ (ZDF)
• „Nordstadtkinder – Lutwi“ (WDR)
• „Wishlist“ (RB/MDR/FUNK)