Zur Jagd-Abrichtung? Mögliches Fuchsgehege am Zoo Neunkirchen beschwört Shitstorm

Die Planung eines Fuchsgeheges am Zoo in Neunkirchen hat auf Social Media eine hitzige Diskussion ausgelöst. Laut Tierschützer:innen sollen die Wildtiere Jägern und Jägerinnen für die Abrichtung ihrer Hunde zur Verfügung stehen. Der Zoodirektor Norbert Fritsch weist die Vorwürfe von sich.
Am Zoo in Neunkirchen könnte ein Gehege entstehen, in dem Füchse untergebracht werden, die Jäger:innen zur Abrichtung ihrer Hunde dienen. Symbolfoto: Alexander Heinl/dpa-Bildfunk
Am Zoo in Neunkirchen könnte ein Gehege entstehen, in dem Füchse untergebracht werden, die Jäger:innen zur Abrichtung ihrer Hunde dienen. Symbolfoto: Alexander Heinl/dpa-Bildfunk

Auf Facebook geht aktuell ein Post des Vereins „WITAS – Wildtier und Artenschutz“ um. Das Foto darin zeigt einen Hund, der in einer sogenannten Schliefanlage einen eingepferchten Fuchs anbellt. In dem dazugehörigen Beitrag kritisiert der Gruppen-Administrator und Tierschützer Hartmann Jenal den Zoo Neunkirchen und dessen Leiter Norbert Fritsch scharf.

Am Zoo Neunkirchen sollen Füchse untergebracht werden – für Jäger:innen

Laut Informationen der Obersten Jagdbehörde Saarbrücken wolle der Zoo ein Fuchsgehege ermöglichen. Die dort gehaltenen Wildtiere sollen, so WITAS, der Jägerschaft zur Ausbildung ihrer Hunde zur Verfügung stehen. Vom Zoogelände aus könnten die Jäger:innen die Füchse zu Schliefanlagen bringen und dort ihre Hunde auf sie abrichten. Für die Wildtiere sei diese Praxis extrem traumatisierend. Die Oberste Jagdbehörde bestätigte dem „SR“, dass sich ein entsprechender Antrag derzeit in Prüfung befinde.

Zoodirektor weist Vorwürfe von sich

Auch der Zoo erklärte, dass zwar eine Unterbringung von Füchsen in Planung sei. Die Vorwürfe, dass der Zoo damit Tierquälerei unterstütze, weist Norbert Fritsch jedoch von sich. Unter dem Post schreibt der Zoodirektor: „Der Neunkircher Zoo baut kein Fuchsgehege und betreibt kein Fuchsgehege und er züchtet auch keine Füchse. Eine sogenannte Schliefenanlage existiert ebenfalls nicht im Zoo.“

Fritsch: „Lediglich Gelände zur Verfügung gestellt“

Auf Anfrage der Jägerschaft habe man dieser lediglich eine Fläche innerhalb des Geländes im Wald zur Verfügung gestellt, die vor Jahren aus der Jagdfläche geschnitten worden sei. Auf die Einwände einer Facebook-Userin, dass dies dennoch nicht mit dem Artenschutz vereinbar sei, entgegnet Fritsch: „Es geht hier um Tierschutz, nicht um Artenschutz. Und wenn die Tiere dort gut gehalten werden, muss man das auch akzeptieren und nicht einfach das Gegenteil behaupten.“

Shitstorm und Mahnwache

Für die kontroverse Diskussion um Jagdhundeausbildung, Baujagd und die Jagd sei Facebook nicht geeignet, so der Zoodirektor. Der Einwand hilft jedoch nicht. Unter dem Beitrag tummeln sich Hunderte wütende Kommentare. Die User:innen fordern Fritschs Rücktritt oder einen Zoo-Boykott. WITAS plant derweil eine Mahnwache vor dem Zoo in Neunkirchen.

Verwendete Quellen:
– Facebook
– SR