Verkaufs- und Produktionsverbot droht Ford – auch Werk in Saarlouis betroffen

Ford steht wieder ein Mal in den Schlagzeilen. Diesmal geht es allerdings nicht um Halbleitermangel, sondern ein anderes Problem. Den Werken in Deutschland soll der Stillstand drohen.
Wie geht es weiter mit Ford in Saarlouis? Symbolfoto: picture alliance/dpa | Oliver Berg
Wie geht es weiter mit Ford in Saarlouis? Symbolfoto: picture alliance/dpa | Oliver Berg

Stillstand an deutschen Ford-Standorten?

Den deutschen Standorten von Ford droht der Stillstand. Das berichtet unter anderem der „SR“ und beruft sich dabei auf einen Artikel der „Wirtschaftswoche“. Diesem zufolge verhängte das Landgericht München ein deutschlandweites Produktions- und Verkaufsverbot gegen den Konzern. Demnach auch betroffen: der Standort in Saarlouis. Hintergrund sollen fehlende Mobilfunk-Lizenzen sein. „Mit dem Urteil setzte sich ein japanischer Patentverwerter für den Mobilfunkstandard 4G durch“, heißt es im „SR“-Bericht.

Der Vorwurf des Patentverwerters: In seinen Autos soll Ford Mobilfunkchips einbauen, ohne Lizenzgebühren dafür zu bezahlen. Laut Rundfunkbericht könnte es in den kommenden Wochen zu einer Einigung kommen. Auch sei das Urteil anfechtbar. Damit es aber tatsächlich zu einem Produktionsstopp kommt, müssten die Kläger eine Sicherheitsleistung von nahezu 230 Millionen Euro aufwenden.

Bislang habe Ford noch kein Statement zu dem Rechtsstreit abgegeben, so „SR“. Auch mit dem Saarlouiser Betriebsrat sei das Thema noch nicht besprochen werden, schilderte Betriebsratschef Markus Thal dem Sender nach eigenen Angaben.

Wie geht es bei Ford in Saarlouis weiter?

Saar-Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) hatte in dieser Woche nach einer Reise zu Ford in Detroit von den Gesprächen mit der Konzernleitung berichtet. Die Regierungschefin war persönlich angereist, um für die Zukunftsperspektive des Ford-Standortes in Saarlouis zu werben (wir berichteten).

„Ich habe in Dearborn deutlich gemacht, dass das Saarland zu Ford steht, wie schon seit Jahrzehnten. Und dass Ford auch über 2025 hinaus zum Saarland stehen muss“, so Rehlinger in einem Beitrag auf Facebook. Das Gespräch sei „offen und konstruktiv“ verlaufen.

Ebenso teilte Rehlinger mit: „Eine Entscheidung zwischen Valencia und Saarlouis ist nach unserem Eindruck noch nicht gefallen.“ Bei der Produktion eines künftigen Elektroautos befindet sich der Standort an der Saar in Konkurrenz mit Ford in Valencia/Spanien. Ob in Saarlouis auch über das Jahr 2025 hinaus produziert werde, soll im Juni entschieden werden.

Verwendete Quellen:
– Saarländischer Rundfunk
– eigene Berichte