Weiteres Tierheim im Saarland schränkt Aufnahme von Fundtieren ein

Ein weiteres Tierheim im Saarland hat jetzt bekannt gegeben, dass zum neuen Jahr die Aufnahme von Fundtieren eingeschränkt wird. Das sind die Details dazu:
Hier zu sehen: Fundtier "Manny". Foto: Tierschutzverein Neunkirchen/Saar u.U. e.V.
Hier zu sehen: Fundtier "Manny". Foto: Tierschutzverein Neunkirchen/Saar u.U. e.V.

Tierheim Linxbachhof in St. Wendel schränkt Aufnahme von Fundtieren ein

Nach eigenen Angaben nimmt das Homburger Tierheim ab 2024 keine Fundtiere mehr auf. Zumindest, wenn diese aus anderen Städten und Gemeinden des Saarpfalz-Kreises stammen. Mit Stand vom heutigen Freitag (29. Dezember 2023) schließt sich auch das St. Wendeler Tierheim Linxbachhof vom Tierschutzverein Neunkirchen e.V. an eine solche Vorgehensweise an. Aus einer entsprechenden Mitteilung geht hervor: Ab dem 1. Januar 2024 werden im Tierheim Linxbachhof keine Fundtiere mehr aufgenommen. „Dies betrifft die Kommunen der Landkreise Neunkirchen und St. Wendel“, hieß es.

Demnach müssten ab dem neuen Jahr Fundtiere beim Ordnungsamt der Kommunen abgegeben werden.

Vertrag läuft zum Ende des Jahres aus

„Hintergrund ist, dass unser Konsortialvertrag mit diesen Landkreisen zum 31.12.2023 ausläuft“, so der Verein. Seitens der Kommunen bestehe offensichtlich „kein Interesse“, eine „akzeptable Lösung zu finden“. Eine Erhöhung der Entschädigung je Aufnahme von 40 auf 60 Cent pro Einwohner sei für das Tierheim nicht ausreichend. „Uns tut es von Herzen leid, dass darunter nun die Fundtiere leiden müssen“.

Wie aus einem Brandbrief der Einrichtung von Ende Dezember hervorgeht, waren im Jahr 2023 insgesamt 237 Hunde, Katzen und Co. als Fundtiere auf dem Linxbachhof gestrandet. Um sich um diese zu kümmern, habe man aus dem bestehenden Konsortialvertrag aus rund 58.000 Euro schöpfen können. Dazu kamen laut Mitteilung weitere 15.000 Euro Zuschüsse über die Landkreise – das macht in der Summe 73.000 Euro. „Demgegenüber stehen Ausgaben im Bereich der Fundtiere von rund 220.000 Euro“. Diese Differenz könne man „nicht mehr verkraften“.

Das sind die Forderungen

Laut Brandbrief fordert das St. Wendeler Tierheim die „kostendeckende Unterstützung durch die Kommunen, damit Fundtiere auch zukünftig artgerecht und rundum versorgt gehalten werden können“. In konkreten Zahlen ausgedrückt: Bei rund 150.000 Einwohner:innen wäre ein Beitrag von zwei euro je Einwohner:in im Konsortialvertrag notwendig, um kostendeckend im Bereich der Fundtiere arbeiten zu können.

Update: Aufnahmestopp erst einmal zurückgezogen

Auf Facebook haben die Helfer:innen mittlerweile ein Update zur Lage veröffentlicht. Mit Stand vom Freitagnachmittag hieß es: „Am heutigen Morgen konnten erste konstruktive Gespräche mit Vertretern der kommunalen Ebene als auch dem Landestierschutzbeauftragten geführt werden“. In einer für Mitte Januar angesetzten Sitzung wolle man eine Lösung erarbeiten. Daher werde das Tierheim „von dem Aufnahmestopp von Fundtieren zum 01.01.2024 bis auf Weiteres absehen“. Fundtiere könnten demnach weiterhin vor Ort abgegeben werden – und nicht auf den Ordnungsämtern.

Verwendete Quellen:
– Mitteilung des Tierheims Linxbachhof, 29.12.2023
– Brandbrief des Tierheims Linxbachhof, 20.12.2023
– Facebook-Beitrag des Tierheims Linxbachhof, 29.12.2023
– eigener Bericht