„Tierheim Homburg schlägt Alarm“: Aufnahme von Fundtieren wird eingeschränkt

Nach eigenen Angaben nimmt das Homburger Tierheim ab dem neuen Jahr keine Fundtiere mehr auf. Zumindest, wenn diese aus anderen Städten und Gemeinden des Saarpfalz-Kreises stammen. Das ist der Grund:
Das Tierheim Homburg schränkt zum neuen Jahr die Aufnahme von Fundtieren ein. Symbolfoto: dpa-Bildfunk/Christian Charisius
Das Tierheim Homburg schränkt zum neuen Jahr die Aufnahme von Fundtieren ein. Symbolfoto: dpa-Bildfunk/Christian Charisius

Aufnahme von Fundtieren im Tierheim Homburg wird eingeschränkt

„Leider müssen wir vor Jahresende noch wichtige Informationen zum Thema Fundtiere ab dem 1. Januar 2024 bekannt geben“, heißt es derzeit auf der Webseite des Tierheims Homburg. Damit konkret gemeint: Ab dem neuen Jahr wird die Einrichtung zwar „weiterhin Fundtiere aus Homburg aufnehmen“. Das gilt aber nicht, wenn Hund, Katze und Co. aus anderen Städten und Gemeinden des Saarpfalz-Kreises stammen. Die Tiere müssten dann beim zuständigen Ordnungsamt abgegeben werden.

Vertrag läuft zum Ende des Jahres aus

Der Hintergrund zur Änderung: Am 31. Dezember 2023 läuft der Konsortialvertrag mit den Städten und Gemeinden aus. „Einen neuen Vertrag gibt es nicht“, so das Tierheim Homburg auf seiner Webseite. Der bisherige Konsortialvertrag hatte eine Laufzeit von fünf Jahren. In ihm sei geregelt, dass die für das Tierheim Homburg zuständigen Kommunen pro Aufnahme eine Entschädigung von 40 Cent (je Einwohner) zahlen. „Das Angebot des Städte- und Gemeindetage […], als Übergangslösung 60 Cent zu zahlen“, lehne man in der Kreisstadt ab. Eine solche Lösung sei nicht kostendeckend.

„Das Tierheim Dillingen bekommt von seinen zuständigen Kommunen zurzeit 1,40 Euro“, heißt es aus Homburg weiter. In Dillingen seien die Kosten die gleichen wie in Homburg. „Es liegt also einzig und alleine daran, was den einzelnen Kommunen die Arbeit, die die Tierheime für sie übernehmen und leisten, wert ist“.

Tierheime und Tierschutzvereine am „Rand der Verzweiflung“

Tierheime und Tierschutzvereine würden „an den Rand der Verzweiflung“ getrieben, so die weitere Aussage der Homburger Einrichtung. Dafür sollen etwa fehlende Rahmenbedingungen für die Pflicht der Kommunen zu kostendeckender Erstattung sorgen. „Hinzu kommt, dass wir uns immer noch wegen der vielen unüberlegten Anschaffungen von Tieren während der Coronazeit mitten in der prophezeiten Abgabewelle befinden“. Besonders belastend sei „die große Zahl von Hunden mit Verhaltensauffälligkeiten“, die ins Tierheim abgeschoben würden.

Einheitlicher Vertrag gefordert

„Wir sind jetzt dringend auf rasche und unbürokratische Hilfe angewiesen“, sagt Carmen Horn, die 1. Vorsitzende des Tierheims. Gefordert wird ein „landesweit einheitlicher Konsortialvertrag für das Tierheim Homburg und keine Übergangslösung von 60 Cent“.

Verwendete Quellen:
– Webseite des Tierheims Homburg