Lange Einsätze, viele Kräfte, hohe Kosten: Fußballspiele stellen Saar-Polizei vor Zerreißprobe

Die Polizei im Saarland fürchtet angesichts der kommenden Fußballsaison eine Zerreißprobe. Bei den Spielen sind etliche Kräfte für viele Stunden im Einsatz. Dafür reiche das Personal nicht.
Die Polizei stuft die Partie des 1. FCS als "Risikospiel" ein. Archivfoto: BeckerBredel
Die Polizei stuft die Partie des 1. FCS als "Risikospiel" ein. Archivfoto: BeckerBredel

Einsatzdauer und Personalaufwand bei Fußballspielen im Saarland steigt

Einsatzstunden und Kräfteaufwand der Polizei bei Fußballspielen im Saarland sind in den vergangenen Jahren gestiegen. Das berichtet die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) im Saarland in einer Pressemitteilung.

Polizei in 2022/23 mit über 7.000 Kräften bei Partien

In der Saison 2021/2022 zählte die Saar-Polizei demnach noch insgesamt 33.199,5 Einsatzstunden und 4.642 Beamt:innen sowie Tarifpersonal bei Fußballspielen. Im darauffolgenden Jahr 2022/2023 waren es bereits 45.328,75 Stunden und 7.291 Einsatzkräfte. Damit ist der Personalaufwand um fast 60 Prozent in die Höhe geklettert.

Gewerkschaft fordert Neueinstellungen

In der kommenden Saison rechnet die Polizei, mitunter aufgrund des Aufstiegs des SV Elversberg in die zweite Liga, mit einem weiteren Anstieg. „Es muss hier die Frage gestellt werden, wie die saarländische Polizei diesen personellen Aufwand ohne zusätzliches Personal managen soll“, so der Landesvorsitzende der DPolG, Markus Sehn. Eine weitere Steigerung ohne mehr Personal führe zwangsläufig zu Ausfällen in anderen Bereichen. Um diese Zerreißprobe zu bestehen, fordert die Gewerkschaft 150 Neueinstellungen.

Drei Millionen Euro für Einsätze bei Fußballspielen

Nicht nur die Entwicklung der Einsatzstunden, sondern auch die Kosten sollten demnach ein Warnsignal für die Politik sein. Laut SR musste das Saarland in der letzten Saison drei Millionen Euro für Polizeieinsätze bei Fußballspielen ausgeben.

Vor allem FCS-Spiele waren teuer

Vor allem Spiele in Saarbrücken seien teuer gewesen. Die meisten Kosten verursachten Partien des FCS. Das teuerste sei das Spiel gegen Dynamo Dresden im April gewesen. Allein die Polizeieinsätze zur Gefahrenabwehr, Verkehrsregelung und mehr bei dieser Begegnung kosteten 450.000 Euro. Das geht aus einer Antwort der Landesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der CDU zurück.

Verwendete Quellen:
– Pressemitteilung der DPolG Saarland
– Saarländischer Rundfunk