Lohnlücke zwischen Männern und Frauen im Saarland besonders hoch

Zum heutigen "Equal Pay Day" in Deutschland hat das Statistische Amt des Saarlandes die Löhne von Männern und Frauen im Saarland ausgewertet. Das Ergebnis: Das Gefälle zwischen den Geschlechtern ist hierzulande höher als als im Bundesdurchschnitt.

Am heutigen Mittwoch (10. März 2021) ist in Deutschland „Equal Pay Day“. Der Tag markiert symbolisch die Lohnlücke, die zwischen den Geschlechtern besteht. Das bedeutet: Bei gleichem Stundenlohn arbeiteten deutsche Frauen bis heute umsonst, während Männer schon seit dem 1. Januar für ihre Arbeit bezahlt werden.

Frauen im Saarland verdienten 20 Prozent weniger als Männer

Der unbereinigte „Gender Pay Gap“ lag in Deutschland im vergangenen Jahr bei rund 18 Prozent. Er beziffert die Diskrepanz zwischen den Bruttostundenlöhnen der Geschlechter. Im Saarland war das Gefälle noch höher: Hier verdienten Frauen pro Stunde durchschnittlich 17,12 Euro, Männer dagegen 21,51 Euro. Die Lohnlücke liegt im Bundesland damit bei 20 Prozent.

Deutlich mehr Saarländerinnen in Teilzeit

Zudem arbeiten deutlich mehr Saarländerinnen als Saarländer in Teilzeit. Während nur 10 Prozent der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Männer einer Teilzeitbeschäftigung nachgehen, sind es bei den Frauen 48 Prozent. Für fast die Hälfte der 178.638 berufstätigen Frauen im Saarland bedeutet das deutliche Einschnitte in der Rentenhöhe. Grund für eine Teilzeitbeschäftigung ist oftmals die Kindererziehung, die meist Frauen übernehmen.

Bereinigter und unbereinigter „Gender Pay Gap“

Bei der Lohnlücke unterscheidet man zwischen dem bereinigten und dem unbereinigten „Gender Pay Gap“. Der bereinigte Wert berücksichtigt strukturelle Unterschiede zwischen den Geschlechtern, auf die die Verdienstunterschiede teilweise zurückzuführen sind. So entscheiden sich Frauen häufiger für schlecht bezahlte Berufe wie etwa in der Pflege, Männer dagegen arbeiten häufiger in Führungspositionen.

Umgekehrt könnte man jedoch auch sagen: Durch strukturelle Benachteiligung werden traditionelle Frauenberufe schlechter bezahlt, während man weiblichen Angestellten zugleich den Aufstieg in Führungspositionen erschwert.

Verwendete Quellen:
– Statistisches Amt des Saarlandes