Massive Gesundheitsgefährdung: Polizeigewerkschaft beklagt unzumutbare Zustände in Lebacher Inspektion

Die saarländische Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat die baulichen Zustände der Polizeiinspektion Lebach beklagt. Schadstoffe in der porösen Bausubstanz gefährden demnach die Gesundheit der Polizeikräfte. Fast ein Drittel der Beschäftigten leide bereits unter Atemwegreizungen und Hautausschlägen.
Der GdP-Vorsitzende Maaß beklagt unzumutbare Zustände in der Polizeiinspektion Lebach. Fotos: GdP Saarland
Der GdP-Vorsitzende Maaß beklagt unzumutbare Zustände in der Polizeiinspektion Lebach. Fotos: GdP Saarland

Gdp: Unzumutbare Zustände in Polizeiinspektion Lebach

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) im Saarland macht sich aktuell große Sorgen um die Gesundheit der Beschäftigten der Polizeiinspektion Lebach. Sie spricht von einer unzumutbaren Situation aufgrund baulicher Mängel in der Lebacher Polizeiinspektion. „Neben der unzumutbaren baulichen Situation gibt es nun polizeiinterne Hinweise, dass Schadstoffe in der porösen Bausubstanz die Gesundheit der Beschäftigten schwer schädigen könnten“, teilte die Gewerkschaft am Mittwochmittag (11. August 2021) mit.

Ein Drittel der Belegschaft mit Atemwegreizungen und Hautausschlägen

Laut Angaben der GdP leide bereits rund ein Drittel der Beschäftigten der Inspektion unter Atemwegreizungen und Hautausschlägen. „Ursache könnten Schadstoffe wie Formaldehyd in den alten Deckenplatten sein, die durch kontinuierliche Feuchtigkeit nach einem großflächigen Wasserrohrbruch Anfang des Jahres in die Raumluft freigesetzt und eingeatmet werden“, heißt es dazu in der Mitteilung der Gewerkschaft.

Wird ein Schadstoffgutachten bewusst zurückgehalten?

Besondere Brisanz erhält der Fall zudem dadurch, dass laut Angaben der Polizeigewerkschaft bereits ein Schadstoffgutachten existiere. Die GdP wirft dem saarländischen Innenministerium vor, dieses bewusst zurückzuhalten und dadurch die Gesundheit der Beschäftigten zu gefährden. Die Gewerkschaft schreibt dazu: „Unbegreiflich für GdP ist die Tatsache, dass ein Schadstoffgutachten existiert, das jedoch von der verantwortlichen Stelle zurückgehalten und der Belegschaft nicht bekannt gegeben wird“.

GdP-Landesvorsitzender spricht sogar von Körperverletzung 

Dementsprechend deutliche Worte fand auch der GdP-Landesvorsitzende, David Maaß: „Wer mit der Gesundheit unserer Polizei spielt, macht sich unter Umständen wegen einer Körperverletzung durch Unterlassen strafbar“. Deshalb forderte er nun auch die Stadt Lebach und das Innenministerium auf, das Schadstoffgutachten unverzüglich freizugeben. Sollten in diesem Gutachten Gefahren aufgeführt sein, müssen die Kolleginnen und Kollegen unmittelbar geschützt werden“, so Maaß.

Maaß fordert Umzug noch in diesem Jahr

Zudem fordert Maaß, dass „ein aktuelles Raumluftgutachten durchgeführt wird, der Umzug der Polizeiinspektion sofort in Planung und noch dieses Jahr über die Bühne geht“. Die Beschäftigten in Lebach bittet er, sich mit ihm in Verbindung zu setzen. „In ihrer Gesundheit geschädigte Mitglieder wenden sich bitte unmittelbar an mich persönlich, damit wir sie nun auch rechtlich begleiten können. Meine Geduld in der Sache ist nämlich am Ende!“, so Maaß abschließend.

Verwendete Quellen:
– Mitteilung der saarländischen Gewerkschaft der Polizei vom 11.08.2021