Massive Kritik an Bachmann nach Aussagen zu Impfbereitschaft

Am Wochenende waren nur 54 Prozent von 200 Bediensteten im medizinischen Bereich zur Corona-Impfung erschienen. Saar-Gesundheitsministerin Bachmann bezeichnete das daraufhin als "unsolidarisch". Mittlerweile ist klar, dass das Problem eher bei der Terminvergabe gelegen hatte. Die Politikerin wird jetzt für ihre Aussagen kritisiert.

Nach Verwirrung um Aussagen der saarländischen Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) über eine vermeintlich niedrige Impfbereitschaft mit dem Astrazeneca-Vakzin hagelt es Kritik. Bachmann habe mit „dem Kommunikationswirrwarr“ rund um ausgefallene Astrazeneca-Impfungen „großen Schaden angerichtet“, teilte SPD-Generalsekretär Christian Petry am Mittwoch (17. Februar 2021) in Saarbrücken mit. „Sie schürt damit selbst die Akzeptanzprobleme für den Impfstoff, die sie fälschlicherweise als Grund für ausgefallene Termine benannt hat.“

Niedrige Impfquote wegen Problemen bei Terminvergabe

Bachmann hatte am Montag im Landtag als „nicht solidarisch“ kritisiert, dass am Wochenende bei einer „Sonderimpfung im medizinischen Bereich“ 54 Prozent von 200 zur Impfung angemeldeten Personen nicht erschienen waren, ohne den Termin abzusagen. Dies habe offenbar damit zu tun, dass dieser Impfstoff nur einen Wirkungsgrad von 70 Prozent habe, sagte sie. Später stellte sich heraus, dass das Problem vielmehr bei der Terminvergabe gelegen hatte – die Termine waren nach Angaben des Ministeriums sehr kurzfristig vergeben worden.

Flackus: Bachmann soll sich entschuldigen

Der parlamentarische Geschäftsführer der Linksfraktion im Landtag, Jochen Flackus, forderte Bachmann auf, sich „bei den zu Unrecht von ihr angegriffenen Ärzten und Mitarbeitern“ zu entschuldigen. Die Organisationspannen im Gesundheitsministerium seien „peinlich“: Teils seien Ärzte und Mitarbeiter:innen angeschrieben worden, die längst geimpft waren. Andere hätten nichts von dem Termin gewusst. Die Linksfraktion habe eine Sondersitzung des Gesundheitsausschusses beantragt.

FDP: Hans muss Konsequenzen ziehen

Die FDP Saar kritisierte: „Es kann nicht sein, dass Frau Bachmann die groben Fehler bei der Terminkoordination ihres Ministeriums und der nachgeordneten Behörden auf das medizinische Personal abwälzt. Hier entsteht in der Öffentlichkeit ein völlig falscher Eindruck“, teilte die Partei mit. Das Saarland habe sich „dank Frau Bachmann bundesweit blamiert“. Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) müsse „die Konsequenzen ziehen„, hieß es.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– eigener Bericht