„Max Ophüls Festival“ kehrt in die Kinos zurück: 127 Filme im Programm

Das "Max Ophüls Festival" in Saarbrücken findet im Januar 2023 erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie wieder in Präsenz statt. 127 Filme stehen auf dem Plan. Die Themen erstrecken sich von Männlichkeitsbildern über psychische Gesundheit bis zu Krieg und Flucht.
Das "Max Ophüls Festival" findet im Januar wieder statt. Archivfoto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk
Das "Max Ophüls Festival" findet im Januar wieder statt. Archivfoto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk

„Max Ophüls Festival“ im Januar wieder in Präsenz

Nach zwei Jahren mit Online- und Hybrid-Ausgaben feiert Saarbrücken im Januar das 44. „Max Ophüls Festival“ (MOP) wieder komplett in den Kinos. Vom 23. bis zum 29. Januar zeigen sieben Spielstätten in der Landeshauptstadt und dem Saarland dann die Wettbewerbsfilme.

„Wir sind aufgeregt und überglücklich“, erklärte Festivalleiterin Svenja Böttger am Donnerstag (15. Dezember 2022). „Ein Filmfestival lebt von der Nähe zwischen Publikum und Filmteams und dieser einzigartigen Energie.“ Einige Online-Angebote soll es dennoch geben.

Auch „Lolas Bistro“ kehrt zurück

Auch der Treffpunkt „Lolas Bistro“ kehrt nach einer zweijährigen Pause zurück – tagsüber als Café, abends als Festival-Club. Von Dienstag bis Freitag können sich Publikum, Filmschaffende und Branchengäste dort austauschen. Welche Location als „Lolas Bistro“ dient, soll in Kürze bekannt gegeben werden.

127 Filme in 225 Vorstellungen

Die Kinos zeigen 127 Filme aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in 225 Vorstellungen. „Wir können allen sagen: Kommt zu uns und bringt uns die Filmwelt mit!“, meinte Böttger bei der Vorstellung des Programms. Das Team habe die Qual der Wahl gehabt. 700 Projekte seien eingereicht worden – wesentlich mehr als in den letzten beiden Jahren.

18 Preise mit insgesamt 118.500 Euro dotiert

Aus diesem Angebot wählten Böttger und die beiden neuen Programmleiterinnen, Theresa Winkler und Carolin Weidner, insgesamt 56 Filme aus. Diese treten in den vier Wettbewerbskategorien Spielfilm, Dokumentarfilm, Mittellanger Film und Kurzfilm an. 39 Werke feiern beim MOP ihre Uraufführung. Für die Wettbewerbsfilme winken 18 Preise, die mit insgesamt 118.500 Euro dotiert sind. Der „Max Ophüls Preis“ für den besten Spielfilm etwa geht mit einem Preisgeld von 36.000 Euro einher.

Schwerpunkte sind Empowerment, Männlichkeit und Psyche

Inhaltlich liegen die Schwerpunkte des Filmfestivals auf Female Empowerment, gebrochenen Bildern von Männlichkeit und psychischer Gesundheit. Aber auch Krieg und Flucht, Selbstbestimmung, Eltern-Kind-Beziehung, Mutterschaft und queere Liebe sind Themen der Filme. Dabei erstrecken sich die Genres von kleinen, persönlichen Geschichten über Absurdes und Mystery bis Horror. Komödien seien jedoch die Ausnahme.

Programm, Spielzeiten und Vorverkauf

Neben den Kinopremieren steht über das Streaming-Angebot eine Auswahl der MOP-Filme deutschlandweit mit begrenztem Ticketkontingent zur Verfügung. Das gesamte Programm und die Spielzeiten gibt das Festival am 22. Dezember auf seiner Website bekannt. Der Kartenvorverkauf beginnt am 7. Januar. Der Eröffnungsfilm steht bereits fest: „Aus meiner Haut“ von Alex Schaad gibt am 23. Januar (19.30 Uhr) den Startschuss.

Höheres Budget, aber kleineres Angebot

Das Gesamtbudget für das MOP ist in diesem Jahr mit 1,4 Millionen Euro höher als im Vorjahr. Dennoch musste die Leitung das Angebot aufgrund der höheren Kosten abspecken. Einige Filmreihen und auch der Ehrenpreis wurden gestrichen. Auch an Spesen und Übernachtungen habe man gespart.

Netzwerk für den Filmnachwuchs

Als einziges dezidiertes Nachwuchsfestival für den deutschsprachigen Film habe man sich mit dem Kuratorium junger deutscher Film und dem Produzentenverband Deutschland zusammengeschlossen. So will das MOP ein neues Netzwerk für den Filmnachwuchs schaffen. Es gebe einen deutlichen Rückgang langer Projekte. Dieser werde anhalten, wenn man nicht mehr Vertrauen und Chancen schafft.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur