Mehr Tempo beim Impfen gefordert

Noch sind die Impfzentren bundesweit längst nicht ausgelastet, doch mit neuen Impfstoffen kann sich das bald ändern. Die Kommunen drücken aufs Tempo, aus Sorge vor Ausbreitung eines mutierten Coronavirus.
Symbolfoto: dpa/PA Wire/Jacob King
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Forderung zu mehr Tempo

Der Deutsche Städtetag hat Bund und Länder zu mehr Tempo bei den Corona-Impfungen aufgefordert. Städtetagspräsident Burkhard Jung sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Derzeit impfen überwiegend mobile Teams in Pflege- und Altenheimen. Das ist wichtig. Dadurch stehen aber die Impfzentren überwiegend leer. Hier muss die Impfkampagne zügig an Fahrt gewinnen.“

Die Menschen setzten große Hoffnungen in rasche, flächendeckende Impfungen. „Diese dürfen nicht enttäuscht werden.“ Vizekanzler Olaf Scholz sagte der „dpa“, noch gebe es nicht genügend Impfstoff, deshalb erscheine manches Impfzentrum möglicherweise zu groß. „Doch bald wird sich das ändern„, betonte der Finanzminister.

Impfmengen können um bis zu 20 Prozent steigen

In den vergangenen Tagen hatte es mehrere gute Nachrichten gegeben, um beim Impfen voranzukommen. Seit Freitag (8. Januar 2021) kann aus den gelieferten Ampullen der Mainzer Firma Biontech und ihres US-Partners Pfizer mehr Impfstoff entnommen werden als bisher. Mengensteigerungen um bis zu 20 Prozent sollen möglich sein. EU-weit gibt es zudem eine neue Vereinbarung über bis zu 300 Millionen weiteren Biontech/Pfizer-Dosen.

Zudem soll der zweite in Europa zugelassene Impfstoff, der des US-Herstellers Moderna, ab kommenden Dienstag an die Bundesländer geliefert werden. Nach einer der „dpa“ vorliegenden Aufstellung sollen zunächst 63.600 Dosen ankommen. Größere Lieferungen sind in der vierten, sechsten und achten Kalenderwoche geplant, dann von 674.400 Dosen. Ende Januar könnte zudem die Zulassung eines dritten Impfstoffs des Herstellers Astrazeneca folgen. Die EU hat von dem Präparat 400 Millionen Dosen bestellt.

Sorgen wegen mutiertem Corona-Erreger

Sorgen bereitet Kommunen der mutierte Corona-Erreger, der bereits in mehreren Bundesländern nachgewiesen wurde, zuletzt am Freitag in Berlin. „Die Pandemie ist noch lange nicht vorbei. Das zeigen uns neue Herausforderungen wie die durch Mutationen des Erregers“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Städtetages, Helmut Dedy, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, forderte im RND, dass in größerem Umfang analysiert wird, „ob bei einer positiven Testung bereits die mutierte Variante festgestellt werden kann“.

Zahlen für Deutschland

Die deutschen Gesundheitsämter meldeten dem Robert Koch-Institut (RKI) 24.694 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages. Außerdem wurden 1.083 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie das RKI am Samstagmorgen (9. Januar 2021) bekannt gab. Der Höchststand von 1.188 neuen Todesfällen war am Freitag erreicht worden.

Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden – darin waren jedoch 3.500 Nachmeldungen enthalten. Eine Interpretation der Daten bleibt schwierig, weil um Weihnachten und den Jahreswechsel Corona-Fälle laut RKI verzögert entdeckt, erfasst und übermittelt wurden.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur