Merkel: Deutschland stehen schwere Monate bevor

Kontakte reduzieren sei das Gebot der Stunde, mahnt die Kanzlerin. Aber wie geht das, ohne Schulen, Kitas und Betriebe zu schließen?
Hier zu sehen: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Foto: dpa-Bildfunk/Markus Schreiber/AP-Pool
Hier zu sehen: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Foto: dpa-Bildfunk/Markus Schreiber/AP-Pool
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Merkel: Schwere Monate stehen bevor

„Es stehen uns sehr, sehr schwere Monate bevor“, sagte die Kanzlerin Angela Merkel (CDU) laut „Bild“-Zeitung vom Sonntagabend (25. Oktober 2020) in einer Schaltkonferenz mit den CDU-Fraktionschefs der Bundesländer. Die Kanzlerin gehe von weiter stark steigenden Infektionszahlen aus und rechne damit, dass mindestens bis Februar auch draußen keine größeren Veranstaltungen mehr möglich seien.

Über die bevorstehende Ministerpräsidentenkonferenz, die von Mittwoch bis Freitag unter Vorsitz Berlins geplant ist, zeigte sich Merkel laut „Bild“ besorgt. Sie habe „kein so gutes Gefühl“, sagte die Kanzlerin demnach. „So kann es nicht weitergehen“.

Zahlen für Deutschland

Die Gesundheitsämter haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom frühen Montagmorgen 8.685 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Erfahrungsgemäß sind die Fallzahlen an Sonntagen und Montagen allerdings niedriger als an anderen Tagen, auch weil an Wochenenden weniger getestet wird. Am Montag vor einer Woche hatte die Zahl der Neuinfektionen binnen 24 Stunden bei 4.325 gelegen. Am Samstag war mit 14.714 Neuinfektionen dann ein neuer Höchstwert seit Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland erreicht worden. Die Zahl der Todesfälle übersteig am Wochenende die Marke von 10.000.

Teil-Lockdown, um Virus-Ausbreitung zu bremsen?

Merkel hatte am Wochenende erneut betont, Gebot der Stunde sei für alle, die Zahl der Kontakte zu reduzieren. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sprach sich in der „Passauer Neuen Presse“ (Montag) für einen „sehr kurzen, zeitlich eng begrenzen Teil-Lockdown“ zur Eindämmung des Virus aus.

„Weniger Freunde treffen, weniger Restaurantbesuche, weniger ins Kino und zu Sportveranstaltungen gehen. Die Einhaltung von Abstand, Hygiene und das Tragen von Masken allein, ohne die Zahl der Kontakte zu begrenzen, reicht nicht mehr aus. Die Bürgerinnen und Bürger sollten auf größere Treffen und Feiern in ihren Wohnungen verzichten„, sagte Lauterbach. „Zum jetzigen Zeitpunkt könnten wir den deutlichen Anstieg der Infektionszahlen noch eindämmen. Das Fenster schließt sich aber deutlich“, so der SPD-Gesundheitsexperte.

Schulstart im Saarland

Gleich acht Bundesländer starten nach den Herbstferien wieder in den Schulbetrieb – so auch das Saarland. Während der unterrichtsfreien Zeit stiegen die Infektionszahlen stark. Corona-Auflagen gelten vielerorts weiter oder wurden noch verschärft.

So müssen im Saarland die Schüler/innen ab der Klassenstufe 10 und an Berufsbildungszentren im Unterricht einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Die Regelung gilt bei einer landesweiten Sieben-Tage-Inzidenz >50 pro 100.000 Einwohner/innen und ist auf zwei Wochen befristet.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– eigener Bericht