Mit dieser ungewöhnlichen Methode schreckte ein Feuerwehrmann Gaffer ab

Um Schaulustige zu vertreiben, nutzte ein Feuerwehrmann eine ungewöhnliche Methode: Spontan setzte er Wasser ein. Die Polizei kritisiert die Aktion. Verständnis kommt aus dem Saarland.
Bei einem schweren Unfall auf der Autobahn 3 vergangene Woche griff ein Feuerwehrmann zum Wasserschlauch gegen die Schaulustigen. Foto: Ralf Hettler / dpa
Bei einem schweren Unfall auf der Autobahn 3 vergangene Woche griff ein Feuerwehrmann zum Wasserschlauch gegen die Schaulustigen. Foto: Ralf Hettler / dpa
Bei einem schweren Unfall auf der Autobahn 3 vergangene Woche griff ein Feuerwehrmann zum Wasserschlauch gegen die Schaulustigen. Foto: Ralf Hettler / dpa
Bei einem schweren Unfall auf der Autobahn 3 vergangene Woche griff ein Feuerwehrmann zum Wasserschlauch gegen die Schaulustigen. Foto: Ralf Hettler / dpa

Das war passiert
Gaffer sind oftmals ein leidiger Bestandteil bei Einsätzen der Feuerwehr.
Mit aller Macht versuchen sie, einen Blick auf das Unglück zu erhaschen.

Weil sich ein Feuerwehrmann
nach einem schweren Unfall auf der A3 in Unterfranken am vergangenen Donnerstag (9. November 2017) nicht anders gegen die Gaffer zu helfen wusste, bespritzte er die Fahrzeuge der Schaulustigen mit Wasser.

„Das war natürlich keine geplante Aktion“, erklärt Otto Hofmann, der den Einsatz der Freiwilligen Feuerwehren bei Weibersbrunn im Landkreis Aschaffenburg geleitet hatte. Die Polizei kritisiert die Aktion, die nicht abgesprochen gewesen sei. So sieht das auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP).

Dem Feuerwehrmann, der die Gaffer mit Wasser bespritzt hatte, droht kein Strafverfahren. Denn bislang habe keiner der betroffenen Lastwagenfahrer Strafanzeige gegen den Mann gestellt, teilte die Staatsanwaltschaft Aschaffenburg gestern (13. November 2017) mit. Außerdem sieht die Behörde aktuell keinen Anlass, ein Verfahren wegen den Mann einzuleiten.

Feuerwehr im Saarland klagt auch über Gaffer
Im Saarland sind Gaffer bei Einsätzen der Feuerwehr weiterhin ein Problem, sagt Landesbrandinspekteur Timo Meyer. Schaulustige liefen oftmals sogar in die Einsatzorte hinein. In einigen Fällen sei es dabei zu verbalen Auseinandersetzungen gekommen, aber nicht zu Handgreiflichkeiten.

Bisherige Maßnahmen
Die Freiwillige Feuerwehr in Homburg setzt seit mehr als einem Jahr nun Sichtschutzwände – sogenannte Gafferwände – gegen Schaulustige ein, um diesen die Sicht zu nehmen.

Nach einem Jahr zieht Homburgs Wehrführer Peter Nashan Bilanz und sagt: „Wir haben nur positive Erfahrungen damit gemacht.“ Das Problem sei damit nicht gänzlich gelöst, denn oftmals machten Gaffer bereits Fotos und Videos bevor die Einsatzkräfte überhaupt eintreffen. Aber: „Die Gafferwände schrecken die Menschen schon ab“, sagt Nashan.

Mit Verwendung von SZ-Material (Linda Vogt und Stephanie Schwarz).