Heute erneut Warnstreiks an Kitas im Saarland – über 100 Einrichtungen betroffen

Am Dienstag (26. April 2022) müssen Eltern bei der Kinderbetreuung erneut improvisieren. Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten von kommunalen Kitas und sozialer Dienste im Saarland und im Raum Trier zu Warnstreiks aufgerufen.
Im Saarland wird an Kitas morgen wieder gestreikt. Symbolfoto: Hauke-Christian Dittrich/dpa-Bildfunk
Im Saarland wird an Kitas morgen wieder gestreikt. Symbolfoto: Hauke-Christian Dittrich/dpa-Bildfunk

Vor der nächsten Runde der Tarifverhandlungen im Sozial- und Erziehungsdienst will Verdi die kommunalen Arbeitgeber unter Druck setzen. Daher seien weitere Warnstreiks an Kitas geplant. Bereits heute (26. April 2022) streiken die Beschäftigten im Saarland. Auch am 4. Mai ist im Rahmen eines bundesweiten Kita-Warnstreiks in Saarbrücken eine Kundgebung vorgesehen. Schon am 12. Mai soll in der Landeshauptstadt eine weitere Demonstration folgen. „Die Eltern werden um Verständnis gebeten“, so Verdi.

Diese Einrichtungen sind betroffen

Über 100 Kitas und ähnliche Einrichtungen im Saarland bleiben damit morgen geschlossen. Kurzfristig könnten sich weitere Kommunen anschließen. Eltern sollten daher bei der entsprechenden Kita nachfragen, ob auch diese betroffen ist. Laut der Gewerkschaft kommt es in diesen Einrichtungen zu Streiks:

Regionalverband Saarbrücken

  • Saarbrücken mit über 30 Einrichtungen (Kitas, Freiwillige Ganztagsschulen, sozialpädagogische Bereiche, Jugendhilfezentren)
  • Völklingen mit sechs Einrichtungen
  • Sulzbach mit der städtischen Kita Neuweiler und der Dependance Schnappach
  • Heusweiler mit fünf Einrichtungen
  • Friedrichsthal mit der Kindertageseinrichtung Hoferkopf
  • Püttlingen mit drei Einrichtungen
  • Quierschied mit drei Einrichtungen

Landkreis Neunkirchen

  • Neunkirchen mit 16 Einrichtungen
  • Schiffweiler mit zwei Einrichtungen
  • Ottweiler mit drei Einrichtungen

Landkreis Saarlouis

  • Saarlouis mit sechs Einrichtungen
  • Wadgassen mit fünf Einrichtungen
  • Bous mit Kinderhaus und freiwilliger Ganztagsschule
  • Schwalbach mit zwei Einrichtungen
  • Landkreis Saarlouis mit seinem Jugendamt
  • Kinderland im Landkreis Saarlouis gGmbH mit drei Kitas

Landkreis St. Wendel

  • Freisen mit drei Einrichtungen
  • Marpingen mit dem kommunalen Kindergarten
  • Namborn mit vier Einrichtungen

Im Saarpfalz-Kreis

  • St. Ingbert mit fünf Einrichtungen
  • Bexbach mit drei Einrichtungen

Im Landkreis Merzig-Wadern

  • Losheim mit fünf Einrichtungen.

Das fordert Verdi

Die deutschlandweiten Tarifverhandlungen gehen am 16. und 17. Mai in Potsdam in die nächste Runde. Schon im Sommer 2019 hatten erste Gespräche über Eingruppierung und Gesundheitsschutz im Manteltarifvertrag begonnen. Diese mussten jedoch aufgrund der Pandemie im April 2020 unterbrochen werden. Die beiden Gewerkschaften Verdi und GEW fordern unter anderem Verbesserungen der Arbeitsbedingungen, Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel und eine höhere Eingruppierung von Kita-Mitarbeiter:innen. Allerdings lehnte die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände dies zunächst ab. Bundesweit betrifft der Tarifvertrag etwa 330.000 Beschäftigte. Diese hatten bereits in der Vergangenheit gestreikt.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presseagentur