Motiv nach Brand an Montessori-Schule noch unklar

Den Gesichtern der Jungen und Mädchen auf dem Hof der Montessori-Gemeinschaftsschule in Friedrichsthal sah man
Symbolfoto: Patrick Seeger (dpa).
Symbolfoto: Patrick Seeger (dpa).
Symbolfoto: Patrick Seeger (dpa).
Symbolfoto: Patrick Seeger (dpa).

Den Gesichtern der Jungen und Mädchen auf dem Hof der Montessori-Gemeinschaftsschule in Friedrichsthal sah man gestern Mittag nichts an. Man sah ihnen nichts an von dem Unglück, das ihre Einrichtung in der Nacht zum Sonntag heimgesucht hatte. Die jungen Leute waren, soweit erkennbar, gut gelaunt. So wie das eben ist mit Schülern, die ihre Pause im Freien genießen.

Wer aber vor dem ausladenden Haus mit seinen fünf Gebäudetrakten stand und einen Blick nach rechts riskierte, sah das Ausmaß der Zerstörung, das vor allem die Lehrer in Atem hält und die Schulleitung zum Improvisieren zwingt.

Brandstiftung hat einen großen Gebäudeteil schwer in Mitleidenschaft gezogen. Die Polizei hatte vier Tatverdächtige vorläufig festgenommen und nach erkennungsdienstlichen Maßnahmen wieder auf freien Fuß gesetzt (wir berichteten).

Prüfungen können stattfinden
Doch wie geht es weiter mit der Schule im Grühlingswald? Wie organisiert man den Unterricht, das Mittagessen, die Prüfungen, die sowohl beim Hauptschulabschluss als auch beim Mittleren Bildungsabschluss im Gange sind?

Schulleiterin Anette Dragan erklärt im Gespräch mit der Saarbrücker Zeitung, dass man bei den Prüfungen Lösungen gefunden habe, alles laufe reibungslos.

Bis Mittwoch einschließlich könnten jedoch die Klassenstufe 9/10 und die Oberstufe nicht unterrichtet werden. Ab Donnerstag aber seien wieder alle Schüler an Bord.

Durch das Feuer seien zwei Lehrerzimmer, zehn Unterrichtsräume und auch das Bistro betroffen, sodass die Schüler ihr Mittagessen in ihre jeweilige Klasse mitnehmen mussten.

So geht es jetzt weiter
Der Regionalverband Saarbrücken ist zuständig für das Gebäude, in dem die Montessori-Pädagogik gelehrt wird. Auf Nachfrage erklärte gestern der Pressesprecher der Kreisverwaltung, dass ein externer Gutachter vor Ort sei, der das beschädigte Gebäude in Augenschein nehmen werde.

Nach fachlicher Prüfung wisse man dann schon mal genauer, wie lange die Sanierungsarbeiten dauern werden und in welcher Höhe der Schaden beziffert werden kann. Die Polizei ging vorläufig von rund 50.000 Euro aus.

Was das Tatmotiv der der Brandstiftung verdächtigen jungen Leute angeht, so konnte die Pressestelle des Landespolizeipräsidiums in Saarbrücken am Montag noch keine Aussage treffen. Dass Trunkenheit mit im Spiel war, hatte die Polizei bereits am Sonntag gemeldet.

Mit Verwendung von SZ-Material (Michèle Hartmann).