Nach Kritik an mangelndem Winterdienst in Saarbrücken: Stadt wehrt sich

Es schneit, und Saarbrücken steht still. So beschrieb die Saarbrücker FDP den vergangenen Sonntag in einer Pressemitteilung.
Die Zufahrt zur Klinik in Püttlingen im Schnee. Foto: BeckerBredel
Die Zufahrt zur Klinik in Püttlingen im Schnee. Foto: BeckerBredel
Die Zufahrt zur Klinik in Püttlingen im Schnee. Foto: BeckerBredel
Die Zufahrt zur Klinik in Püttlingen im Schnee. Foto: BeckerBredel

„Ganz besonders zynisch“ sei es, schrieb der FDP-Kreisvorsitzende Roland König, „dass verschiedene Kranke im Winterbergkrankenhaus am Zweiten Advent auf Besuch verzichten müssen, da nicht einmal die Zufahrt zur Klinik geräumt wurde.“ Verkehrsbehinderungen auf dem Weg zur Klinik?

Die Polizei hat davon nichts festgestellt, teilte sie bereits am Sonntag (10. Dezember) auf SZ-Anfrage mit. Und auch beim Stadtreinigungsbetrieb ZKE, der fürs Schneeräumen zuständig ist, gingen keine Beschwerden ein – außer die der FDP, die man in der Zeitung gelesen hat, sagte ZKE-Sprecherin Judith Pirrot gestern.

Die Beobachtung der FDP, die „immer weniger Leistungen für die Bürger“ sieht, deckt sich nicht mit den Zahlen, die der ZKE gestern auf SZ-Anfrage vorgelegt hat. Demnach waren am Sonntag alleine 27 Fahrzeuge und 50 Mitarbeiter des ZKE im Einsatz.

„Der Winterdienst wurde auf einer Länge von 1534 Kilometern von Hand und mit den Streufahrzeugen des ZKE durchgeführt. Insgesamt fielen 344,5 Einsatzstunden an“, teilte Judith Pirrot mit.

Die Vorgehensweise bei Schneefall
Der ZKE befreit zuerst die für den Verkehr wichtigsten Straßen, die Zufahrten zu den Krankenhäusern und die Linien des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) vom Schnee. Zudem erfolgt ein kombinierter, manueller und maschineller Winterdienst auf Fußgängerüberwegen, Treppen, Brücken, Verbindungswegen und den Haltestellen des ÖPNV, für die der ZKE zuständig ist.

Dennoch könne es vorkommen, dass bei starkem und anhaltendem Schneefall nicht alle Straßen komplett und dauerhaft vom Schnee befreit werden können. „Dies bedeutet nicht zwingend, dass man diese nicht in angepasster Fahrweise und mit entsprechender Winterbereifung befahren kann“, sagt Pirrot.

Außerdem unterliegen „sehr viele Straßen nicht der Winterdienstverpflichtung des ZKE“. Insbesondere zahlreiche Wohn- und Anliegerstraßen werden demnach nicht vom ZKE geräumt und gestreut.

Mit Verwendung von SZ-Material (Martin Rolshausen).