Nach Kritik von Rivalen: AKK spricht heute bei JU-Kongress in Saarbrücken

Am heutigen Sonntag (13. Oktober) wird beim Kongress der Jungen Union in Saarbrücken die Rede von Annegret Kramp-Karrenbauer mit einiger Spannung erwartet. Nicht wenige ihrer Vorredner verteilten Spitzen gegen die Saarländerin. Der Druck auf die CDU-Vorsitzende ist groß. Kann Kramp-Karrenbauer die Stimmung drehen - oder hagelt es Kritik von der Jungen Union?
Annegret-Kramp Karrenbauer hält heute (13. Oktober) beim Jahrestreffen der Jungen Union eine Rede. Foto: Monika Skolimowska/dpa-Bildfunk
Annegret-Kramp Karrenbauer hält heute (13. Oktober) beim Jahrestreffen der Jungen Union eine Rede. Foto: Monika Skolimowska/dpa-Bildfunk
Annegret-Kramp Karrenbauer hält heute (13. Oktober) beim Jahrestreffen der Jungen Union eine Rede. Foto: Monika Skolimowska/dpa-Bildfunk
Annegret-Kramp Karrenbauer hält heute (13. Oktober) beim Jahrestreffen der Jungen Union eine Rede. Foto: Monika Skolimowska/dpa-Bildfunk

Nach ihren möglichen Rivalen um die Kanzlerkandidatur wird an diesem Sonntag CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer beim Deutschlandtag der Jungen Union (JU) erwartet. Die Parteivorsitzende und Verteidigungsministerin steht wegen schlechter Umfragewerte intern unter Druck. Im Zentrum des Interesses in Saarbrücken dürfte die Reaktion der rund 1.000 Delegierten und Gäste auf ihre Rede stehen. Im Anschluss ist eine Fragerunde geplant.

Friedrich Merz und Jens Spahn werden gefeiert

Bei dem JU-Kongress hatten sich mögliche Aspiranten für die Kanzlerkandidatur die Klinke in die Hand gegeben. So war der bei der Wahl zum Parteivorsitz im Dezember 2018 knapp gegen Kramp-Karrenbauer gescheiterte Ex-Fraktionschef Friedrich Merz schon am Freitagabend mit großem Applaus gefeiert worden.

Dieser hatte der CDU-Chefin nach der Wahl Unterstützung versprochen. Als unfreundlichen Akt dürfte AKK jedoch die Bemerkung von Merz registriert haben, es sei doch klar gewesen, dass die neue Vorsitzende auch Fehler machen werde. Ihm wäre das auch passiert. Als ein Delegierter „Nein“ einwirft, entgegnet Merz zwar: „Doch, doch.“ Aber stehen bleibt, dass der Hoffnungsträger etlicher in der Union Kramp-Karrenbauer ausdrücklich Fehler bescheinigt.

Auch Gesundheitsminister Jens Spahn wurde am Samstag mit Begeisterung empfangen. Beide ließen Kritik an der Führungsarbeit Kramp-Karrenbauers erkennen.

Laschet und Söder verzichten auf Angriffe

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet beschränkte sich bei seinem Auftritt am Samstag weitestgehend auf inhaltliche Äußerungen zu politischen Problemen in Deutschland, Europa und der Welt. Auf Spitzen gegen Kramp-Karrenbauer verzichtete er. Auch Laschet bekam großen Beifall.

CSU-Chef Markus Söder, dem ebenfalls Ambitionen auf das Kanzleramt zugetraut werden, betonte beim JU-Kongress, er habe mit dem Parteivorsitz und dem Amt des bayerischen Ministerpräsidenten seinen Traumjob gefunden. Zugleich untermauerte er den Mitspracheanspruch seiner Partei bei der Auswahl der Unions-Kanzlerkandidatur.

JU fordert Ur-Wahl und Zentralabitur

Bereits am Freitagabend zeigte der Parteinachwuchs der Vorsitzenden allerdings schmerzhaft, wo der Hammer hängt. Mit der Forderung nach einer Urwahl für die nächste Kanzlerkandidatur stellt sich die JU klar gegen Kramp-Karrenbauer. Dabei hatte die Chefin noch direkt vor dem Deutschlandtag deutlich gemacht, was sie von einem solchen Vorstoß hält: Gar nichts. Nun muss sie sich auch beim CDU-Parteitag Ende November mit dem leidigen Thema herumquälen.

Die JU erhielt von Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) Unterstützung für ihre Forderung nach einem Zentralabitur in den Kernfächern erhalten. Der Deutschen Presse-Agentur sagte Karliczek: „Wir brauchen mehr Vergleichbarkeit bei den Abiturstandards, unter anderem durch einen bundesweiten Aufgabenpool und gemeinsame Bewertungskriterien, die für alle Bundesländer verbindlich sind.“ Das sei auch eine Frage der Bildungsgerechtigkeit.

Der Unionsnachwuchs hatte am Samstag ein Zentralabitur in Deutsch, Mathematik und Englisch gefordert. In einem Beschluss wird für deutschlandweit einheitliche Abiturprüfungen in diesen Kernfächern plädiert. „Dafür soll ein bundesweiter Aufgabenpool erstellt werden, der einerseits inhaltlich die Lehrpläne aller Bundesländer berücksichtigt und andererseits das Leistungsniveau der Aufgaben im oberen Bereich ansiedelt.“