Nach Messervorfall: Bewohner der Marienstraße in Quierschied verängstigt

In einem Mehrfamilienhaus in Quierschied herrscht seit einem Zwischenfall Angst bei den Bewohnern. In der vergangenen Woche war ein Mieter mit einem Messer bewaffnet durch das Treppenhaus gelaufen.
Symbolfoto: Pixabay
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Ein Mietshaus in der Marienstraße in Quierschied ist seit einem Zwischenfall mit einem der Bewohner von Furcht beherrscht. Am vergangenen Mittwoch (14. November) kam es dort zu einer unschönen Episode.

Gegen 14.00 Uhr war ein 29-jähriger Mann aus Syrien, der mit seiner Familie in dem Haus lebt, mit einem Messer durch das Treppenhaus gelaufen. Er habe in einem leeren Ladenlokal im Erdgeschoss ein Klopfen gehört, so die „SZ“. Unten angekommen, schlug der Mann schließlich eine Tür ein. Die Polizei nahm den Mieter fest. Ihm wird Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung vorgeworfen. Später ließ sich der 29-Jährige aus freien Stücken in die Sonnenberg-Klinik einliefern.

In einem Interview mit der Saarbrücker Zeitung hat eine Bewohnerin nun von der Angst und Sorge berichtet, die im Haus seither eingekehrt ist. „Ich habe Angst um mein Leben. Ich habe das Gefühl, meine Familie nicht mehr schützen zu können“, äußerte die vierfache Mutter. Sie sagte außerdem, dass der Syrer bereits am 3. November eine Schaufensterscheibe des Lokals mit einem Feuerlöscher eingeschlagen habe.

Der Mieter habe sich laut der Nachbarin sehr verändert. Sie selbst habe bereits seit langer Zeit mit einer Eskalation gerechnet. Nach dem jüngsten Vorfall habe sie einen Nervenzusammenbruch erlitten. Sie fühlt sich in dem Haus in der Marienstraße nicht mehr sicher und zudem hilflos. „Jeder sagt: Mir sind die Hände gebunden. Man kann aber doch nicht warten, bis wirklich was Schlimmes passiert“, so die Frau zur „SZ.“ Ob der Mann in das Haus zurückkehrt oder was mit ihm geschieht, ist unklar. Die Polizei wollte der „SZ“ auf Nachfrage keine Auskunft erteilen – aus Datenschutzgründen.

Nun schaltet sich auch Quierschieds Bürgermeister Lutz Maurer ein. Der betont, dass es in der Gemeinde nicht mehr Grund zur Angst gibt als irgendwo sonst. Die Stadt habe für die Belange von neuen Mitbürgern einen Integrationsbeauftragten, der sie in administrativen Dingen unterstützt und gemeinschaftliche Aktivitäten mit der Bevölkerung organisiert. Prävention falle jedoch nicht in dessen Aufgabengebiet, da es in Quierschied keinerlei Erkenntnisse für eine vorliegende Bedrohung gäbe.