Nachfolge für das 9-Euro-Ticket: Wie teuer darf die Monatskarte werden?
Am gestrigen Sonntag (4. September 2022) hat die Ampel-Koalition ein drittes Entlastungspaket vorgestellt. Die Regierung beziffert dessen Umfang auf etwa 65 Milliarden Euro. Unter den Plänen ist auch ein bundesweit gültiger Nachfolger für das 9-Euro-Ticket. Die Preisspanne für den ÖPNV-Fahrschein soll zwischen 49 und 69 Euro liegen. Dazu will der Bund 1,5 Milliarden Euro zuschießen. Allerdings sollen die Länder mindestens genauso viel zahlen.
Grüne halten 49-Euro-Ticket für realisierbar
Die Grünen halten den Fahrschein für 49 Euro für machbar. „Wir gehen davon aus, dass sich in Gesprächen mit den Ländern und durch die Finanzmittel, die wir zur Verfügung stellen wollen, ein 49-Euro-Ticket realisiert“, so Fraktionschefin Britta Haßelmann am Montag. Da „wahnsinnig viele Menschen“ das 9-Euro-Ticket genutzt hätten, glaube sie an eine weiterhin große Nachfrage.
ÖPNV-Branche fürchtet Verluste von bis zu 3 Milliarden Euro
Die Branche fürchtet derweil deutliche Einnahmeverluste. So teilte der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen mit, dass ein Monatspreis von 49 bis 69 Euro zu einem jährlichen Minus zwischen 1,8 und 3 Milliarden Euro führe. Die angekündigten Zuschüsse reichten demnach nicht aus. Der Bund müsse weitere Gelder beisteuern, „sonst wird ein bundesweites Nahverkehrsticket auf ein immer weiter eingeschränktes ÖPNV-Angebot treffen, weil die Verkehrsunternehmen Kosten sparen müssen.“
Chefin der Verkehrsministerkonferenz findet 69 Euro zu teuer
Die Bremer Umweltsenatorin und Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz, Maike Schaefer, hält einen Preis von 69 Euro derweil für zu hoch. Viele Abos insbesondere für Pendler:innen lägen deutlich darunter. Laut der Grünen-Politikerin sei der Anreiz für eine Verkehrswende dann zu niedrig – auch wenn das Ticket bundesweit gilt. Darüber hinaus müsse man soziale Vergünstigungen in Betracht ziehen.
Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur