Pferdetherapie in Saarlouis soll bei Glücksspielsucht helfen

Der Caritasverband Saar-Hochwald hat Spielsüchtigen im Saarland ungewöhnliche Therapeuten zu Seite gestellt. Auf der Liberty-Ranch in Saarlouis wird nun Pferdetherapie angeboten.

Anlässlich des Aktionstags gegen Glücksspiel am 30. September organisiert der Verband zusammen mit Trainerin Jenny Becker pferdegestützte Therapie für Suchtkranke. Die Gruppe für Abhängige mit pathologischem Glücksspielverhalten traf sich zu einer außergewöhnlichen Sitzung auf der Liberty-Ranch in Saarlouis.

Pferdetherapie soll bei Impulskontrolle helfen

Bei der Therapie mit Pferden sollen die Teilnehmer ihre Eigen- und Fremdwahrnehmung stärken. Außerdem hilft die Behandlung eigene Stärken, Ressourcen und auch Grenzen zu erkennen. Im Anschluss werden individuelle Lösungsstrategien erarbeitet und Verbesserungswege gefunden. Dabei spielt neben Selbstvertrauen vor allem Impulskontrolle eine wichtige Rolle. Die ist bei Glücksspielsucht gestört.

Das Pferd nimmt dabei die Rolle des Co-Trainers ein. „Pferde sind der Spiegel unserer Seele und Persönlichkeit„, so Jenny Becker. Die Teilnehmer führen Übungen aus, die alte Verhaltensmuster hervorrufen. Im Umgang mit dem Pferd soll dann an diesen Mustern gearbeitet werden. Die Trainerin begleitet den Prozess mit gezielten Fragestellungen.

Etwa 5.500 Spielsüchtige im Saarland

In Deutschland gibt es etwa 229.000 problematische und 200.000 pathologische betroffene Glücksspielsüchtige. Im Saarland haben laut Caritasverband etwa 5.500 Menschen ein ernsthaftes Glücksspielproblem. Meist sind Männer betroffen.

Der Verband bietet seit über 20 Jahren Therapie und Beratung an. Auch Angehörige können begleitet werden. Erste Hilfe bekommen die Betroffenen in der Cari-App. Diese dient der Selbstanalyse und kann Frühwarnsignale erkennen. Auch während der Behandlung mit einem Therapeuten kann die Anwendung zur Unterstützung verwendet werden.

Verwendete Quellen:
– Pressemitteilung des Caritasverbandes Saar-Hochwald
Liberty-Ranch