Polizei Saarbrücken-St. Johann startet Aktion gegen Taschendiebe

Mit denen stimmt was nicht. Das war der Kaufhausdetektivin am frühen Dienstagabend schnell klar. Ihr fiel auf, wie die beiden eine Kundin umkreisten. Und wie sie gleichzeitig die Umgebung im Blick behielten.
Symbolfoto: dpa-Bildfunk/Frank Rumpenhorst
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Offensichtlich darauf bedacht, nicht aufzufallen, ist den Verdächtigen genau das passiert. Als die beiden in der Bahnhofstraße zum nächsten Geschäft weiterzogen, waren die Detektivinnen ihnen auf den Fersen und benachrichtigten gleichzeitig die Polizei.

Die war zur Stelle, nachdem die Verfolgten versucht hatten, in einem weiteren Geschäft einen älteren Kunden zu bestehlen. Bei der Festnahme fand die Polizei so viel heiße Ware, dass die polizeibekannten Diebinnen hinter Gitter mussten. Noch in dieser Woche stehen sie vor Gericht. Sie dürften zumindest in der Zeit vor dem Fest nicht mehr auf Beutezug durch die Saarbrücker Innenstadt gehen.

Die Maßnahmen im Advent
Die bleibt für Diebe aber auch nach solchen Festnahmen so attraktiv, dass die Polizei im Advent noch mehr Präsenz zeigen wird. Das kündigten am Montag City-Polizeichef Udo Schneider und seine Kontaktpolizisten (Kops) an. Thomas Rehlinger, einer der Kops von St. Johann, sagt, warum die Aktion „Sicherer Weihnachtsmarkt“ so wichtig ist.

„Nach unserer Statistik ist die Bahnhofstraße weiterhin der markanteste Tatort.“ Und zwar nicht nur stadt-, sondern landesweit. Damit die Diebstahlszahlen in den Wochen vor dem Fest nicht hochschnellen, werden Kops auf dem St. Johanner Markt, in der Bahnhofstraße und ihrer Umgebung ebenso unterwegs sein wie in den Geschäften oder in der Saarbahn. Weil dafür Verstärkung nach St. Johann kommt, können sich jetzt noch mehr Beamte unter die Massen mischen. Auch in Zivil.

Ganz offen zu erkennen gibt sich die Kontaktpolizei an einem Infostand. Ihre mobile Wache stellen die Polizisten von St. Johann zweimal in die Bahnhofstraße. Am 3. Dezember, dem nun kommenden ersten Adventssonntag, sind die Kops von 14 bis 20 Uhr am Stand.

In der langen Einkaufsnacht am Samstag, 9. Dezember, stehen sie sogar von 14 bis 22 Uhr mitten im Adventstrubel. Dort sind außerdem Seniorensicherheitsberater ebenso zu finden wie Opferschützer vom Weißen Ring. Wer Rat sucht, soll ihn dort finden. Wer Hilfe braucht, bekommt sie. „Bestohlene, die sich umgehend an uns wenden, können anderen helfen, erst gar nicht zum Opfer zu werden“, sagt Schneider.

Festnahmen seien fast immer Bürgern zu verdanken, die sofort Anzeige erstatten. Dann seien Verdächtige oft noch in der City auf der Suche nach noch mehr Beute unterwegs und könnten womöglich rechtzeitig gestoppt werden – wie die Festnahme der beiden Diebinnen vom vorigen Dienstag zeigt.

Mit Verwendung von SZ-Material (Frank Kohler).