Private Sicherheitsleute bewachen im Saarland leere Polizeiinspektionen

Saarländische Polizeiinspektionen, die nachts leer stehen, werden aus Kostengründen von privaten Sicherheitsdiensten bewacht. Die Landesregierung hält dies für wirtschaftlich sinnvoll.
Private Sicherheitsfirmen überwachen im Saarland leerstehende Polizeiinspektionen. Foto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk.
Private Sicherheitsfirmen überwachen im Saarland leerstehende Polizeiinspektionen. Foto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk.
Private Sicherheitsfirmen überwachen im Saarland leerstehende Polizeiinspektionen. Foto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk.
Private Sicherheitsfirmen überwachen im Saarland leerstehende Polizeiinspektionen. Foto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk.

Im Saarland bewachen private Sicherheitsleute nachts leere Polizeiinspektionen. „Im Rahmen einer wirtschaftlichen Betrachtung ist der Einsatz privater Sicherheitsdienste geeignet und sinnvoll„, teilte Katrin Thomas, Sprecherin des saarländischen Innenministeriums, auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

Die Anzahl der Dienststellen, die bewacht werden, stieg von anfangs drei im Jahr 2014 auf mittlerweile alle sieben nachts unbesetzte Inspektionen im vergangenen Jahr. Die Kosten erhöhten sich von gut 23.400 auf rund 218.000 Euro im vorigen Jahr. Nach Auskunft der Landesregierung, die auf eine Anfrage der AfD antwortete, sind die Kosten für das laufende Jahr noch nicht berücksichtigt.

Auch wirtschaftliche Gründe
Vor vier Jahren schloss das Innenministerium einen Dienstleistungsvertrag mit einer Sicherheitsfirma. Dies habe laut Thomas zum einen taktische Gründe, da ein Polizeibeamter aufgrund seiner Ausbildung über Sachkenntnisse verfüge, die über die erforderlichen Fertigkeiten zum reinen Bewachen eines „leeren Hauses“ weit hinausgingen.

Zum anderen seien die Behörden an den Grundsatz wirtschaftlichen Handelns gebunden. „Ein Mitarbeiter eines privaten Sicherheitsdienstes ist kostengünstiger einzusetzen als ein Polizeibeamter oder Tarifbeschäftigter des öffentlichen Dienstes, die zudem dann an anderer Stelle beziehungsweise für die eigentliche Aufgabe, für die sie ausgebildet wurden, fehlen würden“, erklärte die Sprecherin.

Die Gewerkschaft der Polizei steht hinter dieser Lösung, hält jedoch einen Objektschutz durch pensionierte Kollegen für „die bessere Lösung“. Laut Landesregierung werden an anderen landeseigenen Objekten keine privaten Sicherheitsfirmen eingesetzt.