Kampf um Galeria-Standorte – Wohl bald Entscheidung über Saarbrücken

Wohl Mitte März soll feststehen, welche Filialen des angeschlagenen Kaufhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof bundesweit geschlossen werden:
"Galeria Karstadt Kaufhof" muss wohl erneut reihenweise Filialen schließen. Foto: BeckerBredel
"Galeria Karstadt Kaufhof" muss wohl erneut reihenweise Filialen schließen. Foto: BeckerBredel

Drohende Schließungen: Kampf um Galeria-Standorte

Die rheinland-pfälzische Landesregierung macht sich angesichts drohender Filialschließungen bei der insolventen Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof für den Erhalt von möglichst vielen Häusern im Land stark. „Wir kämpfen um jeden Standort“, sagte Arbeitsminister Alexander Schweitzer (SPD) am Donnerstag in Trier. An den sechs Standorten seien rund 400 Menschen beschäftigt. „400 Beschäftigte: Das ist für Rheinland-Pfalz eine Größenordnung“, die interessiere. Eine Entscheidung des Warenhauskonzerns werde Mitte März erwartet, sagte der Minister.

Zur Wahrheit gehöre aber auch: „Die Möglichkeiten der Politik sind überschaubar“, sagte Schweitzer, der am Galeria-Doppelstandort Trier zuvor Betriebsversammlungen besucht hatte. „Wir können unternehmerische Entscheidungen in der Regel nicht ins Gegenteil verkehren.“ Er habe Gespräche mit der Geschäftsführung von Karstadt Kaufhof geführt, die offen und konstruktiv gewesen seien.

Doppelstandort in Saarbrücken

Die Kaufhäuser seien oft ein zentraler Dreh- und Angelpunkt in den Städten, sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Südwest für Rheinland-Pfalz und das Saarland, Thomas Scherer, in Mainz. Deren Kund:innen frequentierten auch sonst den Einzelhandel und belebten ihn mit. Daher gebe es Sorge in den Städten, wie sich das auswirken werde, „wenn so ein Anker geht“. Möglicherweise sei die Gefahr, dass ein Haus geschlossen werde, größer an Doppelstandorten wie in Saarbrücken.

Der Einzelhandel stehe landesweit derzeit ohnehin unter Druck, sagte Scherer. Hohe Energiepreise und eine anhaltende Kaufzurückhaltung bei Kund:innen machten der Branche weiterhin zu schaffen. Unter Corona hätten viele Geschäftsinhaber auf Rücklagen zurückgegriffen „und haben jetzt nur noch ein schmales Polster, falls sie überhaupt noch was haben“. Und: Viele hätten altersbedingt in den vergangenen Jahren früher ihren Laden dichtgemacht, als sie zuvor geplant hätten.

Offene Fragen

Beim angeschlagenen Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof ist deutschlandweit weiter unklar, wie viele der 129 Filialen erhalten oder verkauft werden und wie viele Häuser endgültig geschlossen werden. Der Konzern, der in Eigenverwaltung ums Überleben kämpft, zählt rund 17.400 Beschäftigte. Vertreter:innen der Gewerkschaft Verdi und der Geschäftsleitung hatten sich am Mittwoch in Frankfurt am Main zu Tarifverhandlungen getroffen.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur