Saarland: Pflegeheim-Bewohner dürfen wieder spazieren gehen

Für Bewohner von Alten-, Reha- und Behinderteneinrichtungen im Saarland gibt es Lockerungen. So dürfen sie jetzt spazieren gehen und Heimfahrten am Wochenende machen. In mindestens 20 der Einrichtungen sind während der Corona-Pandemie Fälle aufgetreten.
Für Einrichtungs-Bewohner gibt es Lockerungen. Foto: Christoph Schmidt/dpa-Bildfunk
Für Einrichtungs-Bewohner gibt es Lockerungen. Foto: Christoph Schmidt/dpa-Bildfunk
Für Einrichtungs-Bewohner gibt es Lockerungen. Foto: Christoph Schmidt/dpa-Bildfunk
Für Einrichtungs-Bewohner gibt es Lockerungen. Foto: Christoph Schmidt/dpa-Bildfunk

Bewohner von Pflegeeinrichtungen im Saarland dürfen ab sofort wieder Spaziergänge machen oder am Wochenende nach Hause fahren. Das hat das Gesundheitsministerium am Dienstag (16. Juni 2020) mitgeteilt.

Bewohner dürfen wieder spazieren gehen

Laut Ministerin Monika Bachmann (CDU) gebe es einheitliche Lockerungen in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung, Reha-Einrichtungen und in der Altenpflege. So ist das Verlassen der Gebäude jetzt mit Mund-Nase-Bedeckung und Abstand zulässig. Gemeinsame Spaziergänge stellen laut Ministerium eine Alternative zu Besuchen in der Einrichtung dar und könnten zur Entlastung der Besuchskapazitäten beitragen.

Heimfahrten wieder erlaubt

Auch Heimfahrten über das Wochenende sind in der Eingliederungshilfe und in Pflegeheimen unter Beachtung besonderer Vorsichtsmaßnahmen wieder möglich. Wichtig sei, dass die Angehörigen zu Verhaltensweisen belehrt werden. Dazu bedürfe es außerdem einer schriftlichen Bestätigung, dass Schutz- und Hygienemaßnahmen von den Angehörigen eingehalten werden.

Zweiwöchige Quarantäne nicht mehr zwingend nötig

Weitere Änderungen gibt es auch bei der Wiederaufnahme aus dem Krankenhaus oder der Neuaufnahme aus dem häuslichen Umfeld. Es besteht laut Ministerium die Möglichkeit, die zweiwöchige Quarantäne zu verkürzen, wenn nach sieben Tagen ein weiterer Corona-Test negativ ist.

Bachmann sagte, menschliche Nähe und Wärme seien nach den letzten Monaten jetzt besonders wichtig für das Wohlergehen der Heimbewohnerinnen und Heimbewohner und ihrer Familien. Um Infektionen weiterhin zu vermeiden, sollen Bürgerinnen und Bürger mit der gebotenen Vorsicht mit den neuen Regelungen umgehen.

Viele Corona-Tote lebten in Heimen

Im Saarland waren während der Coronavirus-Pandemie in mindestens 20 der Alten- und Pflegeheime Fälle entdeckt worden. Bei zwei Drittel der Corona-Toten im Regionalverband Saarbrücken handelte es sich laut „SR“ um Bewohner von Senioreneinrichtungen, hieß es Anfang des Monats. Besonders betroffen war die AWO-Seniorenresidenz Püttlingen, in der ungefähr jeder vierte Bewohner an oder mit Covid-19 gestorben ist.

Verwendete Quellen:
– Mitteilung des Gesundheitsministeriums, 16.06.2020
– Saarländischer Rundfunk