Reise geht weiter: Nachgebautes Römerschiff verlässt das Saarland

Tagelang hing das nachgebaute römische Handelsschiff "Bissula" in Dillingen fest, weil die Weiterfahrt noch nicht gänzlich genehmigt war. Jetzt kann das in Trier gebaute Schiff seine Reise fortsetzen.
So sieht das nachgebaute römische Handelsschiff "Bissula" aus. Foto: dpa-Bildfunk/Harald Tittel
So sieht das nachgebaute römische Handelsschiff "Bissula" aus. Foto: dpa-Bildfunk/Harald Tittel

Nachgebautes Römerschiff „Bissula“ kann Reise nach Cannes fortsetzen

Nach einer mehrtägigen Verzögerung kann das an der Universität Trier nachgebaute römische Handelsschiff „Bissula“ seine Fahrt nach Cannes fortsetzen. Das 16 Meter lange und 5 Meter breite Segelschiff wird an diesem Freitag von Dillingen per Kran auf einen Schwertransporter verladen, wie der Leiter des Projekts, Christoph Schäfer, am Donnerstag mitteilte. Von dort soll ein Lastwagen das Schiff in der Nacht auf Montag an die französische Mittelmeerküste transportieren.

Genehmigungen für französische Durchfahrt hatten gefehlt

Die „Bissula“ war bereits am 13. September von ihrem Liegeplatz in Trier nach Dillingen gefahren und sollte eigentlich kurz darauf von dort weitertransportiert werden. Aufgrund einer fehlenden Genehmigung zur Durchfahrt eines französischen Departements verzögerte sich die Weiterfahrt allerdings. Für die Fahrt durch Frankreich brauche man 15 Genehmigungen von 15 Départements, sagte Schäfer vor zwei Wochen. „Leider fehlen uns noch zwei.“ Und der Transporter fahre erst los, wenn er grünes Licht für die ganze Strecke habe – was jetzt soweit ist.

Ziel der Reise: Datenerhebungen

Bei Messfahrten auf dem Mittelmeer wollen Forscher in der Bucht von Cannes bis Ende Oktober Daten zur Leistungsfähigkeit des Schiffes sammeln. Sie hatten den Segelfrachter von 2017 bis 2019 mit Studenten und Handwerkern in Trier originalgetreu nachgebaut. Vorlage war ein an der französischen Küste bei Marseille gesunkenes Schiff aus dem 3. Jahrhundert, das als Wrack in den 1980er-Jahren ausgegraben worden war.

Verwendete Quellen:
– eigener Bericht
– Pressemitteilung Universität Trier
– Deutsche Presse-Agentur