Rheinland-Pfalz plant Einführung von 365-Euro-Tickets für ÖPNV

Die Landesregierung von Rheinland-Pfalz bereitet mit einem Tarifgutachten die Einführung eines 365-Euro-Tickets vor. Damit soll der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) attraktiver werden.
In Rheinland-Pfalz soll es künftig 365-Euro-Tickets für Busse und Bahnen geben. Symbolfoto: Andreas Arnold/dpa-Bildfunk
In Rheinland-Pfalz soll es künftig 365-Euro-Tickets für Busse und Bahnen geben. Symbolfoto: Andreas Arnold/dpa-Bildfunk

„Wir machen die ersten Schritte und prüfen, was würde das genau kosten„, erklärte die Grünen-Abgeordnete Lea Heidbreder am Freitag (1. April 2022) in der Debatte des Landtags über den Haushalt des Klimaschutz- und Mobilitätsministeriums. Das Ampel-Bündnis hatte sich im Koalitionsvertrag vorgenommen: „Wir werden in der Legislaturperiode in ein 365-Euro-Ticket für junge Menschen in Rheinland-Pfalz einsteigen.“ Damit der Umstieg vom Auto auf andere Verkehrsmittel leichter fällt, unterstütze der Haushalt 2022 die Weiterentwicklung der Alltagsmobilität. „ÖPNV soll für alle Menschen im Land attraktiv und bezahlbar sein“, meinte Heidbreder.

Derweil dringt die CDU-Fraktion auf mehr Tempo. „Machen Sie‘s“, forderte der Abgeordnete Gerd Schreiner, „aber nicht irgendwann, fangen Sie morgen an„. Den Grünen hielt er vor, sich von der FDP in der Ampel-Koalition ausbremsen zu lassen. „Beim ÖPNV steht die Ampel auf Gelb.“ Weder in Mainz noch in Berlin schafften es die Grünen, sich gegen den Koalitionspartner durchzusetzen.

„Ich lasse mich hier nicht nervös machen“, entgegnete dagegen Klimaschutz- und Mobilitätsministerin Katrin Eder (Grüne). Der Nahverkehr nehme auf dem Weg zum klimaneutralen Land eine Schlüsselrolle ein. „Wir müssen erst ins Angebot gehen und dann können wir Anreize setzen und anschauen, welche Tickets an welcher Stelle und über welche Entfernungen sinnvoll sind.“ Im Kreis Mainz-Bingen starte am Freitag ein neues Busliniennetz. Dies müsse überall im Land geschehen. „Wir brauchen hier den Bund„, fügte Eder hinzu. Sie fordert daher eine dauerhafte Erhöhung der Regionalisierungsmittel für den ÖPNV.

Verwendete Quellen:
Deutsche Presse-Agentur