Rohrbomben-Bastler aus Riegelsberg schuldunfähig

Der 29-Jährige, der im August mit einer Bombe Menschenleben bedrohte, ist geisteskrank. Davon geht die Saarbrücker Staatsanwaltschaft aus. Deshalb hält sie ihn für schuldunfähig.
Ein Mann drohte im August 2017, mit einer Bombe Menschen umzubringen. Foto: BeckerBredel.
Ein Mann drohte im August 2017, mit einer Bombe Menschen umzubringen. Foto: BeckerBredel.
Ein Mann drohte im August 2017, mit einer Bombe Menschen umzubringen. Foto: BeckerBredel.
Ein Mann drohte im August 2017, mit einer Bombe Menschen umzubringen. Foto: BeckerBredel.

Ihn vor sich selbst und sein Umfeld dauerhaft schützen – das ist das Ziel der Staatsanwaltschaft in Saarbrücken. Deshalb stellte sie am Freitag (8. September 2017) beim Landgericht in der Landeshauptstadt den Antrag, den Beschuldigten bei einem möglichen Urteil in eine geschlossene Psychiatrie zu stecken. Denn der Riegelsberger sei verwirrt und damit eine große Gefahr.

Was wird dem 29-Jährigen vorgeworfen? 
Er soll am 8. August mit einer selbstgebastelten Bombe versucht haben, Menschen umzubringen. Dazu hatte er eine Rohrbombe mit einem schweren explosiven Gemisch gefüllt. Mit brennender Lunte warf er die Waffe in die Einfahrt eines Hauses in der Riegelsberger Lampennester Straße, in der seine Mutter und sein Bruder standen. Die Bombe detonierte nicht, weil die Zündschnur im Gewinde eingeklemmt war.

Während der Riegelsberger die Bombe warf, soll er nach Zeugenaussagen gerufen haben: „Ich bin zu allem bereit.“ Gleichzeitig bezichtigte sich der Betrunkene selbst, gewalttätig und unberechenbar zu sein. Nachbarn und Familienangehörige alarmierten daraufhin die Polizei. 

Die schickte Kollegen der Operativen Einheit, die das Haus umstellten, in dem sich der mutmaßliche Täter aufhielt. Die Beamten fassten den Mann, als er das Gebäude verlassen wollte. Niemand wurde verletzt. Die Ermittler entdeckten wenig später unter anderem Waffen in seiner Wohnung und Pulver für den eventuellen Bau weiterer Bomben.

Beschuldigter leidet unter Schizophrenie
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Beschuldigte psychisch krank ist, unter einer „paranoid-halluzinatorischen Schizophrenie“ leidet: Das bedeutet: Bewusstseinsstörungen mit Wahnvorstellungen. Gleichzeitig sei von ihm bekannt, dass er trinkt und Drogen nimmt. 

All dies soll dazu geführt haben, dass der Riegelsberger nicht abschätzen konnte, was er da anrichten wollte. Staatsanwaltssprecher Rebmann teilt deswegen weiter mit: „Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Beschuldigte infolge seines Zustandes für die Allgemeinheit gefährlich ist und deshalb dauerhaft in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht werden wird.“ 

Mit Verwendung von SZ-Material (Matthias Zimmermann).