Saar-Apotheker klagen über tägliche E-Rezept-Ausfälle: „An Lächerlichkeit nicht mehr zu überbieten“

Sowohl bei der Ausstellung von E-Rezepten an der Saar als auch der Überlieferung der Rezepte an die Apotheken hierzulande sollen täglich Probleme auftreten. "An ein ordnungsgemäßes Arbeiten ist nicht mehr zu denken", so der Saar-Apothekerverein. Das sind daher die Forderungen:
Der Saar-Apothekerverein beklagt Probleme mit dem E-Rezept. Foto: Jens Kalaene/dpa-Bildfunk
Der Saar-Apothekerverein beklagt Probleme mit dem E-Rezept. Foto: Jens Kalaene/dpa-Bildfunk

Saar-Apotheker klagen über tägliche E-Rezept-Ausfälle

Die Einführung des E-Rezeptes zum Jahresbeginn sei im Saarland noch relativ geräuschlos verlaufen. Mittlerweile würde es aber täglich Probleme geben. Das beklagt der Saarländische Apothekerverein in einer Mitteilung vom heutigen Montag (18. März 2024).

Den Angaben zufolge gebe es Schwierigkeiten mit der Telematikinfrastruktur. Das ist sozusagen die Datenautobahn des Gesundheitswesens. Sie soll eigentlich eine schnelle Vermittlung zwischen verschiedenen Schnittstellen ermöglichen. Doch genau da seien täglich Probleme zu verzeichnen – insbesondere zwischen 08.00 und 09.00 Uhr. „An ein ordnungsgemäßes Arbeiten ist nicht mehr zu denken. Jeden Morgen fällt die Telematikinfrastruktur komplett aus“, so Susanne Koch, Vorsitzende des Vereins. „Rezepte können weder von den Ärzt:innen ausgestellt noch von den Apotheken beliefert werden“.

Wo genau liegt das Problem?

Bisher sei nicht erkennbar, was Ursache der auftretenden Störungen ist. Verantwortlich ist für die Telematikinfrastruktur nach Angaben der Saar-Apothekerkammer die Nationale Agentur für Digitale Medizin (Gematik). Dort würde erklärt, der Fehler liege bei Drittanbietern. Diese seien auch verpflichtet, den Dienst stabil und sicher zu betreiben sowie die operative Verantwortung zu tragen. Die Patient:innen jedenfalls hätten für die Ausfälle kein Verständnis.

Das sind die Forderungen

Koch abschließend: „Wir fordern die Verantwortlichen, und das sind im Ergebnis das Bundesgesundheitsministerium und die Gematik, auf, schnellstmöglich eine stabile TI-Infrastruktur zur Verfügung zu stellen“. Man könne den Patient:innen schließlich kaum raten, erst ab 09.00 Uhr in die Apotheke zu kommen, „weil vorher nichts geht“.

Hintergrund

Nach eigenen Angaben trägt die Gematik als Nationale Agentur für Digitale Medizin die Gesamtverantwortung für die zentrale Plattform digitaler Anwendungen im Gesundheitswesen hierzulande. In Bezug auf das E-Rezept heißt das (wenn alles einwandfrei funktioniert): Das Rezept wird nach Ausstellung in der Arztpraxis sicher und verschlüsselt in der Telematikinfrastruktur abgelegt. Mithilfe eines zum Rezept gehörenden Schlüssels wird es dann in der Apotheke wieder abgerufen. Diesen übergeben Patient:innen üblicherweise mit der jeweiligen Gesundheitskarte.

Verwendete Quellen:
– Mitteilung des Saarländischen Apothekervereins, 18.03.2024