Saar-Astronaut Maurer kommt heim: „Ich habe noch viele Träume“

Knapp sechs Monate war der deutsche Astronaut Matthias Maurer auf der ISS in Schwerelosigkeit. Nun kehrt er zurück zur Erde. Was bleibt von der Mission des zwölften Deutschen im All?
Der ESA-Astronaut Matthias Maurer kehrt auf die Erde zurück. Symbolfoto: picture alliance/dpa/ESA/NASA
Der ESA-Astronaut Matthias Maurer kehrt auf die Erde zurück. Symbolfoto: picture alliance/dpa/ESA/NASA

Saarländischer Astronaut Matthias Maurer kehrt zurück auf die Erde

Ein letztes Mal mit rund 28.000 Stundenkilometern um den Erdball rasen, ein Abschiedsblick auf funkelnde Städte – dann ist Feierabend für Matthias Maurer. Nach knapp sechs Monaten im All soll der deutsche Esa-Astronaut am Donnerstagmorgen (5. Mai 2022) die Internationale Raumstation ISS verlassen, wie eine Esa-Sprecherin am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur sagte. Knapp 24 Stunden später soll er dann in einer „Crew Dragon“-Kapsel im Wasser vor der US-Küste landen. Kurzfristige Verschiebungen sind wetterbedingt aber noch möglich.

Maurer: „Ich habe noch viele Träume“

Mit der Mission habe er sich einen Traum erfüllt, sagt der 52-jährige Maurer. Und jetzt? „Ich habe noch viele Träume“, meint der Astronaut. Diese Träume seien aber anders. „An Größe muss ich das hier nicht unbedingt überbieten“, so Maurer.

Saarländer seit November im All

Hinter dem Saarländer liegt eine intensive Dienstreise in die Schwerelosigkeit. Maurer war am 11. November 2021 mit drei Kollegen der US-Raumfahrtbehörde Nasa zur Internationalen Raumstation ISS gereist. Auf dem Außenposten der Menschheit war er an mehr als 100 Experimenten beteiligt, davon 34 aus Deutschland, unter wesentlicher Organisation des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Und Maurer stieg zu fast siebenstündigen Arbeiten in den freien Weltraum aus.

So läuft die Rückkehr von Matthias Maurer ab

Am Ende seiner Mission wird es für Maurer schnell gehen. Nach dem Abkoppeln tritt die „Crew Dragon“-Kapsel der US-Firma SpaceX in die Erdatmosphäre ein und wird durch die Luftreibung kontinuierlich gebremst. Diese massiven Kräfte drücken Maurer und drei weitere Rückkehrer in die Sitze, bis Fallschirme den Sturz weiter abbremsen und eine sanfte Wasserung ermöglichen – normalerweise vor der Küste Floridas, es gibt aber je nach Wetter weitere mögliche Landezonen.

Auf der Erde hilft ein eingespieltes Bergungsteam den Rückkehrern. „Das fängt bei der Sonnenbrille an, die die Augen nach monatelangem Kunstlicht schützen muss, bis zum Trinkwasser, weil die Rückkehrer erschöpft sind“, schildert der deutsche Astronaut Reinhold Ewald das Vorgehen. Nach der Landung wird Maurer noch am selben Tag in Köln erwartet. Dann stehen unter anderem medizinische Tests an – und ein glückliches Wiedersehen mit Familie, Freunden und Verwandten.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur