Saar-Bürgermeister fordert Abschaffung von Feiertag

Armin König fordert Streichung von Maria Himmelfahrt

„Es ist ein geradezu anachronistisch-absurder Feiertag, und deshalb sollte ‚Maria Himmelfahrt‘ im Saarland als Feiertag gestrichen werden“, das schreibt Armin König, der Bürgermeister von Illingen auf seiner Website. Es gebe in einem säkularen Staat keinerlei Grund, die „Aufnahme der seligen Jungfrau Maria in den Himmel“ als arbeitsfreien Tag am 15. August zu begehen.

„Verlogene Keuschheitsideologie“ der Kirche

„Wer der katholischen Kirche mit ihrer verlogenen Keuschheitsideologie, die den Frauen bis heute keine Gleichberechtigung gewährt und Missbrauch noch immer nicht angemessen verfolgt, die Jungfrauengeburt Mariens glauben will, mag das tun“, so König. An eine Himmelsfahrt möge er als Katholik jedoch nicht glauben.

Bibel berichte nicht von Aufnahme Marias in den Himmel

Laut König berichte das Neue Testament nichts von einer leiblichen Aufnahme Marias in den Himmel, demnach glaubten auch die Altkatholiken nicht daran. Das Fest sei lediglich als Todestag Marias begangen worden. Erst Papst Pius XII habe im Jahr 1950 die „Himmelfahrt“ als Dogma verkündet.

15. August ursprünglich römischer Feiertag

Als „Mariä Aufnahme in den Himmel“ sei das Fest von Bischof Kyrill von Alexandrien im 5. Jahrhundert eingeführt worden. Dieser legte es im Zuge der Christianisierung auf den 15. August, einen der römischen Feiertage des Augustus. Die Römer feierten zur Mitte des Monats die Siege des Kaisers über Marcus Antonius und Kleopatra bei Actium und Alexandria mit einem dreitägigen Triumph. „Wir sind aber schon lange keine Römer mehr“, so König.

Katholiken könnten Himmelfahrt privat feiern

Zudem sei der Feiertag auch gesellschaftlich und wirtschaftlich problematisch. Es sei die Privatsache von Kirche und Katholiken, ob sie an eine Himmelfahrt glauben wollen. Dies könne man im Marienmonat Mai jedoch an jedem beliebigen Sonntag feiern. Einen arbeitsfreien Tag brauche es jedoch nicht. „Maria Himmelfahrt als Feiertag abzuschaffen, wäre allerdings mit Blick auf Aufklärung und Religionsfreiheit ein richtiger und wichtiger Schritt“, so der 65-Jährige.

König ist noch bis September Bürgermeister

Armin König ist noch bis Ende August Bürgermeister von Illingen. Anfang März hatte der Parteilose bekannt gegeben, dass er zum 1. September von seinem Amt zurücktreten wolle. Regulär sollte seine Amtszeit noch etwa ein Jahr länger dauern. König ist der dienstälteste Bürgermeister des Saarlandes. Wie es nach seinem Rücktritt weitergeht, ist noch unklar.

Verwendete Quellen:
– Mitteilung von Armin König
– Eigener Artikel