Saar-Finanzämter laut Auswertung „mit Abstand am langsamsten“ – langes Warten auf Steuerbescheide?

Womöglich müssen sich die Menschen im Saarland auf lange Wartezeiten einstellen, bis ihre Steuerbescheide eingehen. Das legt eine aktuelle Auswertung nahe, die sich mit den Startgeschwindigkeiten der Behörden befasst hat. Das sind die Details dazu:
Hier zu sehen: das Finanzamt in Saarbrücken. Foto: BeckerBredel
Hier zu sehen: das Finanzamt in Saarbrücken. Foto: BeckerBredel

In Deutschland beginnen die Finanzämter im März damit, Steuererklärungen für das jeweilige Vorjahr zu bearbeiten. Doch nicht alle Behörden starten am selben Tag. Wie aus einer aktuellen Analyse von „SteuerGo.de“ hervorgeht, unterscheiden sich die Starttermine teils deutlich. Das zeige vor allem ein Blick auf das Saarland und Nordrhein-Westfalen.

Start ins Steuerjahr 2022: Welche Finanzämter sind besonders schnell/langsam?

Wichtig zur Vorgehensweise der Analyse: „Um die Startgeschwindigkeit auf Bundeslandebene zu vergleichen, ermittelt ‚SteuerGo‘, wie schnell die ersten 250 Steuerbescheide aus jedem Bundesland eingehen“, heißt es in einer Mitteilung des Portals.

„Am 8. März sind die ersten 250 Bescheide aus Nordrhein-Westfalen eingetroffen“, hieß es. In diesem Jahr sei Nordrhein-Westfalen somit „noch einen Tag früher ins Steuerjahr“ gestartet und absoluter Spitzenreiter in Sachen Geschwindigkeit. Sachsen brauchte hingegen 16,3 Tage länger – und landete auf dem zweiten Platz, teilte „SteuerGo“ mit. An dritter Stellte dicht dahinter: Brandenburg, mit einem Abstand von 16,9 Tagen zum Erstplatzierten.

„Mit Abstand am langsamsten ist das Saarland ins Steuerjahr gestartet“, so die Analyse. Im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen betrage die Verzögerung bei den Finanzämtern im kleinsten Flächenland der Bundesrepublik 43,3 Tage. „Am zweitlangsamsten war Sachsen-Anhalt mit 29 Tagen Abstand. Damit war Sachsen-Anhalt dann immer noch 14,3 Tage schneller als das Saarland“.

Warum die Saar-Finanzämter laut Vergleich so viele Tage verzögert mit der Bearbeitung beginnen, geht allerdings nicht aus der Analyse hervor. Mit Blick auf das erstplatzierte Nordrhein-Westfalen hieß es: „Das dürfte daran liegen, dass die Finanzämter in Nordrhein-Westfalen die Steuersoftware für die Länder federführend mitentwickelt“. Felix Bodeewes, Geschäftsführer von „SteuerGo“, dazu: „Dieser Vorsprung ist dann kaum aufzuholen.“

Die gesamten Ergebnisse des Vergleichs gibt es an dieser Stelle zum Nachlesen.

Verwendete Quellen:
Mitteilung von „SteuerGo.de“, 12.05.2022