Saar-Rettungshubschrauber: Wegen dieser Notfälle flog „Christoph 16“ 2023 am häufigsten aus

Die Rettungshubschrauber des ADAC flogen 2023 deutlich seltener aus als in den Vorjahren. Auch "Christoph 16" im Saarland verzeichnet einen Einsatzrückgang. Die Gründe und zu welchen Notfällen der Helikopter am häufigsten ausrückte:
Der Rettungshubschrauber "Christoph 16" flog 2023 zu 1.206 Einsätzen im Saarland aus. Foto: Mirko Schmidt
Der Rettungshubschrauber "Christoph 16" flog 2023 zu 1.206 Einsätzen im Saarland aus. Foto: Mirko Schmidt

ADAC verzeichnet weniger Einsätze von Rettungshubschraubern

Im vergangenen Jahr rückten die Rettungshubschrauber des ADAC zu insgesamt 51.347 Notfällen aus. Pro Tag kam es 2023 demnach zu 140 Einsätzen. Damit nahm die Gesamtzahl jedoch erstmals seit vielen Jahren deutlich ab. Gegenüber dem Rekordjahr 2022 verzeichnete der ADAC 7,8 Prozent oder 4.328 Notfälle weniger.

Neuerungen entlasten regionale Rettungsdienste

Die Luftrettung sieht dabei neben normalen Schwankungen und wetterbedingten Flugausfällen auch andere Gründe. Demnach zeigten sich hier erstmals die Auswirkungen der Mitte 2022 erweiterten Behandlungsbefugnisse für Notfallsanitäter:innen und des zunehmenden Einsatzes von Telenotärzt:innen. Beide Neuerungen wirkten sich positiv auf die regionale Überlastung der Rettungsdienste am Boden aus.

Auch „Christoph 16“ im Saarland flog seltener zu Notfällen aus

Der am Klinikum Saarbrücken auf dem Winterberg stationierte ADAC-Rettungshubschrauber „Christoph 16“ war im letzten Jahr zu 1.206 Notfällen geflogen. 2022 waren es noch 1.377 Einsätze im Saarland. Gründe für den Rückgang sieht der ADAC neben den erweiterten Sanitäter-Befugnissen auch in der geänderten Notarztindikation für Leitstellen. Vergleicht man die Einsatzzahlen, fällt zudem auf, dass auch der in der Westpfalz stationierte „Christoph 66“ bei 38 seiner 1.788 Einsätze ins Saarland flog.

Wegen dieser Notfälle war der Rettungshubschrauber aus Saarbrücken im Einsatz

Hauptgrund für das Alarmieren von Rettungshubschraubern waren hierzulande Notfälle des Herz-Kreislauf-Systems wie Herzinfarkt und Herzrhythmusstörung (35 Prozent). In 29 Prozent der Fälle im Saarland wurden die Helikopter wegen Verletzungen nach Freizeit-, Sport-, Schul- und Verkehrsunfällen gerufen. In 12 Prozent der Fälle flogen die Hubschrauber wegen neurologischen Notfällen wie Schlaganfall, Hirnblutung und Krampfanfall aus.

Die meisten Einsatzorte von der Luftrettung lagen in Bayern

Die meisten Einsatzorte der ADAC-Rettungshubschrauber lagen 2023 in Bayern mit 12.998 (Vorjahr: 13.423), dort befinden sich auch die meisten Stationen. Es folgen Rheinland-Pfalz mit 8.761 (Vorjahr: 9.313), Nordrhein-Westfalen mit 5.796 (Vorjahr: 6.503) und Niedersachsen mit 5.705 (Vorjahr: 5.903). Von den 37 Stationen verzeichnen die ADAC-Rettungshubschrauber „Christoph 23“ in Koblenz und „Christoph 15“ in Straubing mit je 2.020 Notfällen die meisten Starts.

Grafik: ADAC Luftrettung gGmbH

Rund 600 Notärzt:innen sind in der Luftrettung tätig

Die ADAC-Luftrettung gGmbH und deren Tochterunternehmen beschäftigen bundesweit mehr als 1.350 Menschen – darunter rund 170 Pilot:innen, etwa 600 Notärzte und Notärztinnen, 230 Notfallsanitäter:innen (TC HEMS) und rund 200 Mitarbeitende aus Technik und Wartung. Das Team einer Station besteht dabei meist aus drei Pilot:innen, fünf Notfallsanitäter:innen und 15 Notärzt:innen.

Verwendete Quellen:
– Pressemitteilung der ADAC-Luftrettung