Saar-Umweltminister Jost: Kein Grund für „unsolidarische Hamsterkäufe“

Laut dem saarländischen Umweltminister Reinhold Jost (SPD) gebe es hierzulande keinen Grund, Lebensmittel zu hamstern. Die Versorgung sei sichergestellt. Allerdings machten sich die steigenden Preise bemerkbar - etwa bei den Tafeln.
Lebensmittel im Saarland werden teurer, allerdings nicht knapp. Hamsterkäufe seien unbegründet. Symbolfoto: Tom Weller/dpa-Bildfunk
Lebensmittel im Saarland werden teurer, allerdings nicht knapp. Hamsterkäufe seien unbegründet. Symbolfoto: Tom Weller/dpa-Bildfunk

Für „unsolidarische Hamsterkäufe“ gebe es im Saarland keinen Grund, so Umweltminister Reinhold Jost. Die Versorgung sei gesichert, jedoch stiegen durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine die Preise für Lebensmittel derzeit um etwa sieben Prozent. Das berichtete der Minister dem „SR“. Insbesondere Butter und Öl seien mit 20 bis 30 Prozent Preissteigerung deutlich teurer als im Vormonat.

Weniger Angebot bei mehr Nachfrage in den Saar-Tafeln

Die Verteuerungen machen sich unter anderem bei den Tafeln im Saarland bemerkbar, wo höhere Nachfrage auf weniger Angebot trifft, da der Handel weniger liefert. Das Umweltministerium stellt daher nun Obst und Gemüse im Wert von 150.000 Euro zur Verfügung. Es handelt sich dabei um Restmittel aus dem Schulobstprogramm, die aufgrund der Pandemie nicht benötigt wurden. Auf diese Art sicherte das Ministerium bereits im ersten Corona-Jahr die Versorgung in den Tafeln: „Schulobst im Saarland geht jetzt an Bedürftige“.

Saarland soll sich stärker selbst versorgen

Aber auch die saarländischen Landwirt:innen treffen die Preissteigerungen schwer. So sind nicht nur Energie und Düngemittel, sondern auch Saatgut und Tierfutter teurer geworden. Laut „SR“ stiegen die Preise teilweise um das Vier- bis Fünffache. Jost plant daher, den Selbstversorgungsgrad im Saarland langfristig zu erhöhen. So sollen etwa neue Schlachtstätten und der verstärkte Anbau von Eiweiß- und Energiepflanzen das Saarland unabhängiger von Importen machen. Darüber hinaus will der Minister landwirtschaftliche Brachflächen, die aus Naturschutzgründen freigehalten werden müssen, zeitweise zur Nutzung zur Verfügung stellen. Für diesen Schritt braucht es jedoch noch eine Einigung auf Bundesebene.

Verwendete Quellen:
– Saarländischer Rundfunk