Saar-Wirtschaft zuversichtlich – aber auch Angst vor Auswirkungen der Notbremse

Laut einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) blickt ein Großteil der Unternehmen im Saarland optimistisch auf die kommenden Monate. Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger sprach am Montagmittag (26. April 2021) von einem "schönen Signal". IHK-Hauptgeschäftsführer Frank Thomé warnt aber auch vor den möglichen negativen Auswirkungen der Corona-Notbremse.
Die Saar-Unternehmen sind laut einer Umfrage der IHK zuversichtlich für die nächsten Monate. Symbolfoto: picture alliance / dpa | Marijan Murat
Die Saar-Unternehmen sind laut einer Umfrage der IHK zuversichtlich für die nächsten Monate. Symbolfoto: picture alliance / dpa | Marijan Murat
Die Saar-Unternehmen sind laut einer Umfrage der IHK zuversichtlich für die nächsten Monate. Symbolfoto: picture alliance / dpa | Marijan Murat
Die Saar-Unternehmen sind laut einer Umfrage der IHK zuversichtlich für die nächsten Monate. Symbolfoto: picture alliance / dpa | Marijan Murat

Aktuelle IHK-Umfrage: Saar-Wirtschaft zeigt sich zuversichtlich

Angesichts steigender Aufträge blicken die Unternehmen im Saarland laut einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) optimistisch in die Zukunft. Demnach erzielte der „IHK-Lageindikator mit einem kräftigen Sprung um 11,1 Punkte auf nunmehr 25,9 Zähler den höchsten Zuwachs seit 17 Jahren“, teilte die IHK am heutigen Montag in Saarbrücken bei der Veröffentlichung ihrer April-Umfrage mit. An der Umfrage, die einen Tag vor dem Inkrafttreten der Bundes-Notbremse endete, hatten sich rund 300 Unternehmen mit gut 100.000 Beschäftigten beteiligt.

So bewerten saarländische Unternehmen die Geschäftslage:

„Mit dem neunten Anstieg in Folge haben sich die Lageeinschätzungen der Betriebe inzwischen deutlich von den Tiefständen im Juni 2020 erholt„, heißt es weiter in der Mitteilung der IHK. Insgesamt bewerteten 43 Prozent der Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut, 39 Prozent mit befriedigend und 18 Prozent mit schlecht. Aufwärtsgerichtet bleiben laut IHK die Erwartungen der Unternehmen für die kommenden sechs Monate. Der IHK-Erwartungsindikator stieg angesichts erneut verbesserter Auftragseingänge um 2,3 Zähler auf 11,1 Punkte und liegt damit weit über seinem langjährigen Mittelwert

Wirtschaftsministerin Rehlinger spricht von „schönem Signal“

Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger freute sich über den IHK-Lageindikator. „Die Stimmung in der Saar-Wirtschaft hellt sich auf, das ist ein schönes Signal„, so Rehlinger am Montagmittag. Sie führte weiter aus: „Das kann keine grundsätzliche Entwarnung sein angesichts der neuerlichen Schließungen, zeigt aber, dass die saarländische Wirtschaft robust und hungrig auf Aufschwung ist. Wir müssen alles dafür tun, möglichst schnell aus der Pandemie zu kommen, dann werden unsere Unternehmen wieder aufholen können“, so die Wirtschaftsministerin abschließend.

IHK-Hauptgeschäftsführer Thomé nimmt Politik in die Pflicht

Auch IHK-Hauptgeschäftsführer Frank Thomé freute sich grundsätzlich über die Ergebnisse der Umfrage. „Die Konjunkturampel ist auf Grün gesprungen. Die Meldungen der Unternehmen stimmen zuversichtlich, dass die Saarkonjunktur im Verlauf des Sommerhalbjahres weiter aufholen kann“, so Thomé. Gut laufe es unter anderem in der Elektroindustrie und im Maschinenbau. Kritisch sei die Lage hingegen in Teilen des Handels, in der Hotellerie und in der Gastronomie. „Die Politik bleibt gefordert, die vom monatelangen Lockdown getroffenen Branchen weiter nach Kräften zu unterstützen, um drohende Insolvenzen abzuwenden“, erklärte Thomé.

Warnung vor Auswirkungen der Notbremse

Er warnte insbesondere vor negativen Auswirkungen, die die Bundes-Notbremse bewirken könnte. „Ob der private Konsum ebenfalls Wachstumsbeiträge leisten wird, hängt ganz maßgeblich davon, ob es der Politik auch im Bund gelingt, mit einem Mix intelligenter und wirkungsorientierter Maßnahmen das Infektionsgeschehen einzudämmen. Mit dem ‚Saarland-Modell‘ hatte die Landesregierung die notwendigen Perspektiven für einen Re-Start eröffnet und Vertrauen aufgebaut. Dies darf jetzt nicht wieder zerstört werden„, wird Thomé in einer aktuellen Mitteilung der IHK zitiert.

Verwendete Quellen:
– Mitteilung der IHK vom 26.04.2021
– Deutsche Presse-Agentur
– Statement von Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger vom 26.04.2021