Saarbrücken: Mutmaßlicher Räuber schläft betrunken im Gerichtssaal ein
Prozessauftakt wegen Raubes vor dem Landgericht Saarbrücken: Khalid I. und Wolfgang M. werden verschiedene Dinge vorgeworfen, unter anderem ein Überfall.
Der Fall beschäftigt drei Berufsrichter, zwei Schöffen, den Staatsanwalt, eine Gutachterin, einen Dolmetscher, mehrere Justizvollzugsbeamte und zwei Verteidiger. Außerdem sind mehrere Zeugen für den ersten Verhandlungstag geladen.
Angeklagter will mit Messer ins Gerichtsgebäude
Wolfgang M. kam zum ersten Verhandlungstag pünktlich, ausgeschlafen und nüchtern mit seinem Verteidiger Frank Schubert zur Verhandlung. Der Angeklagte Khalid I. hingegen fiel schon an der Einlasskontrolle zum Gerichtsgebäude auf: Er hatte ein Küchenmesser und mehrere Spritzen dabei, schwankte, pöbelte rum und drängelte sich vor.
I. schläft ein
Im Gerichtssaal lallte er offensichtlich im Alkohol-Rausch vor Verhandlungsbeginn: „Das Verfahren wird eh eingestellt.“ Dann setzte er sich auf seinen Stuhl, verdreht mehrfach die Augen und schlief schließlich schnarchend ein.
Prozess nicht möglich
Der vorsitzende Richter Bernd Weber beriet sich mit dem Verteidiger des Mannes, Joachim Brunke, dem Staatsanwalt und der psychologischen Gutachterin. Alle waren sich einig: In diesem Zustand kann der Angeklagte nicht am Prozess teilnehmen.
Angeklagter will seit Tagen gefeiert haben
Richter Weber wollte vom Angeklagten wissen: „Haben Sie gut geschlafen?“ Er erklärte dem Mann mehrfach, dass ihn alle im Saal für unfähig halten, in seinem Zustand dem Geschehen zu folgen. Der Angeklagte erklärte: „Ich war bis Freitag auf dem Sonnenberg zur Entgiftung. Seitdem habe ich durchgefeiert, war in der Disko und so. Habe aber kein Kokain genommen, nur Alkohol getrunken. Gestern habe ich sogar mal geschlafen. Kaum zu glauben, aber wahr.“
Es blieb dabei. In seinem Zustand konnte Khalid I. nicht am Prozess teilnehmen. Ein neuer Termin ist für kommende Woche angesetzt.
Verwendete Quellen:
• Presseagentur BeckerBredel