Saarländer werden beim Einkommen weiter abgehängt

Arbeitnehmer im Saarland verdienen weniger als die Beschäftigten in anderen westdeutschen Bundesländern. Die Schere betrifft fast alle Bereiche und Qualifikationsniveaus.
Saarländer verdienen etwa 500 Euro weniger als ihre Kollegen in anderen westdeutschen Bundesländern. Symbolfoto: Lino Mirgeler/dpa-Bildfunk
Saarländer verdienen etwa 500 Euro weniger als ihre Kollegen in anderen westdeutschen Bundesländern. Symbolfoto: Lino Mirgeler/dpa-Bildfunk
Saarländer verdienen etwa 500 Euro weniger als ihre Kollegen in anderen westdeutschen Bundesländern. Symbolfoto: Lino Mirgeler/dpa-Bildfunk
Saarländer verdienen etwa 500 Euro weniger als ihre Kollegen in anderen westdeutschen Bundesländern. Symbolfoto: Lino Mirgeler/dpa-Bildfunk

Vollzeitbeschäftigte in Westdeutschland verdienen durchschnittlich 500 Euro mehr als Arbeitnehmer im Saarland. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Verdienstabstand sogar noch an.

Geringerer Verdienst und höhere Niedriglohnquote

Während Saarländer 2018 noch etwa 10,3 Prozent weniger Einkommen hatten als ihre Kollegen, waren es in diesem Jahr 11,5 Prozent. Das geht aus einem Einkommensbericht der Arbeitskammer hervor. Die Bruttoeinkommen im Saarland hatten darüber hinaus den geringsten Zuwachs.

Zudem ist die Niedriglohnquote im Saarland vergleichsweise hoch. Jeder fünfte Beschäftigte im Saarland verdiente 2018 weniger als 2.289 Euro brutto im Monat. Nur in Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Niedersachsen ist die Quote noch höher.

Entsprechend fallen auch die Konsumausgaben im Saarland niedriger aus. 2017 gaben die hiesigen Haushalte rund 1.700 Euro weniger aus als der Bundesdurchschnitt (20.956 Euro). Auch gespart wird etwas weniger (0,7 Prozent).

Weniger Einkommen vor allem in der KfZ-Branche

Die Verdienstschere betrifft fast alle Bereiche. Ausnahmen sind die Gummi- und Kunststoffindustrie, sowie die Glas- und Keramikindustrie. Der Abstand zu den Verdiensten anderer Bundesländern ist in der Stahlbranche und im Baugewerbe noch am geringsten (Zwischen 5 und 7 Prozent). Weit abgeschlagen ist jedoch die KfZ-Industrie. Hier liegt der Bruttoverdienst fast 20 Prozent unter dem der übrigen westdeutschen Länder.

Auch Dienstleistungen und Akademiker schlechter bezahlt

Auch im Dienstleistungsbereich schneiden Saarländer bei Lohn und Gehalt schlechter ab. Angestellte im Grundstücks- und Wohnungswesen und Beschäftigte im Finanz- und Versicherungswesen zum Beispiel verdienen etwa 21 Prozent weniger. Aber auch in anderen Bereichen wie Handel (16,7 Prozent) und Gastgewerbe (13,9 Prozent) liegt das Saarland zurück.

Saarländische Akademiker verdienen etwa 6,8 Prozent weniger als der westdeutsche Durchschnitt. Der drittletzte Platz. Allerdings verdienen Facharbeiter mit anerkanntem (dualem) Berufsabschluss etwas mehr als ihre Kollegen (1,1 Prozent).

„Gender Pay Gap“ im Saarland auf Bundesniveau

Frauen verdienen im Bundesdurchschnitt etwa 19 Prozent weniger als Männer. Das Saarland schneidet beim sogenannten „Gender Pay Gap“ zwar etwas besser ab, dennoch liegt der durchschnittliche Bruttoverdienst einer Frau mit 3.450 Euro im Monat deutlich unter dem eines Mannes mit 4.219 Euro.

Das hängt einerseits mit der gesellschaftlichen Unterbewertung von frauentypischen Berufen zusammen, die entsprechend auch weniger gut entlohnt werden. Doch auch unter Einberechnung der Unterschiede durch die Jobwahl bleibt ein bereinigter „Pay Gap“ von zwei bis sieben Prozent.

Verwendete Quellen:
AK-Fakten zum Einkommen