Saarland: Mehr Hartz-IV-Sanktionen gegen junge Erwachsene

Die Zahl der Sanktionen gegen junge erwachsene Hartz-IV-Empfänger im Saarland ist gestiegen. Grund für den Anstieg sind verschiedene Pflichtverletzungen der unter 25-jährigen Arbeitssuchenden.
Eine Hand hält einen Stempel mit der Aufschrift "Hartz IV". Foto: Ralf Hirschberger/Archiv
Eine Hand hält einen Stempel mit der Aufschrift "Hartz IV". Foto: Ralf Hirschberger/Archiv
Eine Hand hält einen Stempel mit der Aufschrift "Hartz IV". Foto: Ralf Hirschberger/Archiv
Eine Hand hält einen Stempel mit der Aufschrift "Hartz IV". Foto: Ralf Hirschberger/Archiv

Die Zahl der Sanktionen gegen junge Hartz-IV-Empfänger ist im Saarland um rund 20 Prozent gestiegen. So standen bei den unter 25-Jährigen im vergangenen Jahr insgesamt 2919 Sanktionen in der Statistik. Das sind insgesamt 567 Fälle mehr als noch im Jahr 2016. Das teilte die saarländische Landesregierung auf eine Anfrage des Abgeordneten Dennis Lander (Linke) mit.

Häufig Sanktionen aufgrund von Meldeverstößen
In den allermeisten Fällen (2000) ging es um Meldeversäumnisse beim Jobcenter. Vor allem nicht eingehaltene Termine gaben den Anlass für die Reglementierungen.

Weitere Sanktionsgründe waren Weigerungen, eine Arbeit oder Ausbildung aufzunehmen, oder Abbrüche von verschiedenen Maßnahmen.

Verschärfte Sanktionsregeln gegen junge Erwachsene
Nach Angaben von Lander gelten für Hartz-IV-Bezieher unter 25 Jahren verschärfte Sanktionsregeln. Bei einer ersten Pflichtverletzung werde das Arbeitslosengeld II auf die Kosten für Unterkunft und Heizung beschränkt. Bei einer weiteren Verletzung von Verhaltenspflichten innerhalb eines Jahres werde es dann sogar komplett gestrichen. Damit erhalten die Arbeitssuchenden dann selbst die Kosten für Unterkunft und Heizung nicht mehr.

Unter dieser Maßgabe wurden im vergangenen Jahr die Mittel für Unterkunft und Heizung insgesamt 53 Hartz-IV-Beziehern von 18 bis unter 25 Jahren gestrichen. Das waren 19 Fälle mehr als in 2016. Über alle Altersstufen hinweg wurden im vergangenen Jahr insgesamt 92 Empfänger auf diesem Wege „vollsanktioniert“.