Saarland treibt Werben um Fachkräfte mit neuer Agentur voran

Die Agentur "Saarland Attractive" soll erster Ansprechpartner für Fachkräfte sowie kleine und mittlere Unternehmen sein. Dabei sollen auch "weiche Standortfaktoren" eine wichtige Rolle spielen.
Wirtschaftsminister Jürgen Barke und Ricarda Jarolimeck stellten die Agentur "Saarland attractive“ vor. Foto: BeckerBredel
Wirtschaftsminister Jürgen Barke und Ricarda Jarolimeck stellten die Agentur "Saarland attractive“ vor. Foto: BeckerBredel

Saarland treibt Werben um Fachkräfte mit neuer Agentur voran

Das Saarland verstärkt seine Bemühungen, Fachkräfte im Land zu halten und neue anzulocken. Dabei setzt Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD) auf eine neue Plattform und stellte am Dienstag die Ziele der Agentur „Saarland Attractive“ vor. Sie will erster Ansprechpartner und Lotse für Fachkräfte, aber auch kleine und mittlere Unternehmen sein – nicht nur bei allen Fragen rund ums Arbeiten, sondern auch zum Leben im Saarland.

Barke bezeichnete das Thema Fachkräfte als eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben für das Land. „Wir sind wie, glaube ich, keine andere Region in der Transformation ganz dringend angewiesen auf den Zuzug von Fachkräften“, sagte er. Gleichzeitig gehe es darum, auch den Wegzug in andere Wirtschaftsräume zu vermeiden – etwa von Menschen, die im Saarland ihre Ausbildung absolviert oder studiert haben. „Diese jungen Menschen müssen wir für die Jobchancen und Lebensqualität im Saarland sensibilisieren“, sagte Barke.

Job-Börse und mehr

Die Idee von „Saarland Attractive“ gehe zurück auf die „Rückhol- und Halteagentur“ im vergangenen Jahr. Ihr habe man nun einen „griffigeren Namen“ gegeben, zudem sei sie ab sofort mit einer eigenen Website online. Fachkräfte und Unternehmen finden dort nicht nur eine Job-Börse mit aktuellen Angeboten und können eigene Profile erstellen, sondern erfahren auch mehr über Land, Leben, Bildung und Kultur im Saarland. „Job ist das Eine. Aber gerade die weichen Standortfaktoren spielen eine immer größere Rolle. Es muss auch das Umfeld passen“, sagte Leiterin Ricarda Jarolimeck.

Genau dort setzt die Agentur an: Vor allem Menschen, die bereits einen Bezug zum Saarland haben, möchte sie die Attraktivität des Standortes wieder ins Bewusstsein rufen – etwa bei Exil-Saarländern oder Pendlern. Ziel ist es laut Barke, ein breites Netzwerk aufzubauen.

Erste Erfolge habe es bislang auf eher „typisch saarländischem Wege“ gegeben. Dies solle aber nicht das Grundkonzept in der Herangehensweise sein, erläuterte er: „Wir wollen es jetzt nicht mehr oder weniger den Zufällen überlassen, dass jemand jemanden kennt, der einen kennt, der etwas sucht, sondern das soll schon in einer sehr strukturierten Herangehensweise organisiert werden.“

600.000 Euro für Projekt

Aus EU-Mitteln gibt es dafür bis zum Ende des Jahres 600.000 Euro. Nach einer Evaluierung wolle man überlegen, das Projekt auszuweiten.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur