Saarland weitet Corona-Tests massiv aus

Die Regierung plant eine umfangreiche Test-Strategie im Saarland, um das Coronavirus einzudämmen.
Eine Auswahl an Schülern im Saarland soll auf das Coronavirus getestet werden. Foto: dpa-Bildfunk/Christoph Schmidt
Eine Auswahl an Schülern im Saarland soll auf das Coronavirus getestet werden. Foto: dpa-Bildfunk/Christoph Schmidt
Eine Auswahl an Schülern im Saarland soll auf das Coronavirus getestet werden. Foto: dpa-Bildfunk/Christoph Schmidt
Eine Auswahl an Schülern im Saarland soll auf das Coronavirus getestet werden. Foto: dpa-Bildfunk/Christoph Schmidt

Die saarländische Landesregierung will mit einer neuen Test-Strategie die Coronavirus-Pandemie weiter eindämmen. Pläne dazu wurden am heutigen Freitag (17. Juli 2020) vom Gesundheitsministerium veröffentlicht.

Demnach soll in Zukunft der Fokus auf Testungen in besonders gefährdeten Bereichen sowie auf der Testung von Personengruppen liegen, die bislang nicht den Kriterien des Robert-Koch-Instituts entsprechen. „Im Rahmen unserer bisherigen Testmaßnahmen werden wöchentlich rund 6.800 Tests durchgeführt. Diese sollen nun zielgerichtet erweitert werden, dort, wo wir großen Bedarf sehen“, so Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) und Staatssekretär Stephan Kolling (CDU).

Tests an Kitas und Schulen

So will die Regierung in Zukunft eine Auswahl an Schülerinnen und Schülern, Kita-Kindern sowie Lehr- und pädagogisches Personal im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie des Bildungsministeriums und der Uniklinik testen lassen. In einer früheren Version hatte es noch geheißen, dass alle getestet werden sollen. Inzwischen wurde diese Meldung korrigiert.

Lehrer können sich testen lassen

Zu Beginn des neuen Schuljahres soll allen Lehrerinnen und Lehrern im Saarland ein freiwilliger Test angeboten werden. Zudem können sie sich bis Ende des Jahres einem weiteren Abstrich unterziehen.

Tests in Betrieben

Testreihen wie aktuell in Fleischbetrieben sollen in Zukunft auch in anderen Firmen durchgeführt werden können. Dazu sollen die Betriebe mit den Gesundheitsämtern kooperieren. Weitere Abstriche im Rahmen des Arbeitsschutzes können sie dann in Abstimmung mit den Ämtern selbst organisieren und finanzieren.

Tests in der Pflege und in der Landesaufnahmestelle

Bleibt die Neuinfektionslage im Saarland auf einem niedrigen Niveau, sollen alle Neuaufnahmen und Rückverlegungen in Pflegeheimen getestet werden. Zudem erhalten circa 500 Beschäftige in Pflegeheimen, der ambulanten Pflege und der Tagespflege, circa 160 Beschäftige in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung und bis zu 150 Neuankommende in der Landesaufnahmestelle Lebach monatlich stichprobenhafte Abstriche.

Sollte es zu einem höheren Infektionsgeschehen im Saarland kommen, werden pro Monat zusätzlich ungefähr 2.000 Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen, circa 530 Betreute in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung, 120 Menschen in der Tagespflege und rund 1.000 Erzieherinnen und Erzieher in Kitas ebenfalls stichprobenartig getestet.

Reiserückkehrer und Einreisende

Personen, die sich im Ausland aufgehalten haben, können einen Test auf das Coronavirus machen lassen – auch dann, wenn sie nicht in einem Risikogebiet waren. Diese Tests kosten 90 Euro.

Testzentrum auf Saarbrücker Messegelände

„Die vielen neuen Testbereiche werden das Risiko für ein erhöhtes Infektionsgeschehen minimieren“, so Bachmann und Kolling. Durch die hohe Testanzahl entstehe aber gleichzeitig ein erheblicher Mehraufwand. Daher will die Regierung mit der Bundeswehr und Honorarärzten ein stationäres Drive-In-Testzentrum auf dem Saarbrücker Messegelände errichten. Hier sollen täglich bis zu 750 Abstriche genommen werden können. Im Falle einer neuen Welle kann die Kapazität auf bis zu 2.000 tägliche Abstriche erhöht werden.

Verwendete Quellen:
– Mitteilung des Gesundheitsministeriums, 17.07.2020