Saarland will Vertrag mit Luca-App kündigen

Die saarländische Landesregierung will sich wohl von der Luca-App zur Kontaktnachverfolgung in der Corona-Pandemie trennen. Heute fällt die Entscheidung, wie es mit der Anwendung weiter geht.
Das Saarland will die Lizenz mit "Luca" nicht verlängern. Die App hatte nicht den erhofften Nutzen. Symbolfoto: Christoph Soeder/dpa-Bildfunk
Das Saarland will die Lizenz mit "Luca" nicht verlängern. Die App hatte nicht den erhofften Nutzen. Symbolfoto: Christoph Soeder/dpa-Bildfunk

Die saarländische Landesregierung will wohl zum 31. März 2022 den Vertrag mit „luca“ kündigen. Das berichtet der „SR“. Am heutigen Dienstag (25. Januar 2022) entscheidet das Land, wie es dann weitergehen soll. Die App sollte ursprünglich bei der Kontaktnachverfolgung etwa in Gastronomie, Sporteinrichtungen oder in anderen Freizeitbereichen helfen.

Kritik an App auch aus Gastronomie- und Veranstaltungsbranche

In den vergangenen Wochen waren jedoch zahlreiche Stimmen gegen „luca“ laut geworden. So verfasste etwa der saarländische Landkreistag letzte Woche eine vernichtende Stellungnahme zur App. Auch der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga und der saarländische Poprat als Vertretung der Eventbranche sprachen sich gegen die Anwendung aus.

App zeigte wenig Nutzen

Die Kritik ist dabei nicht neu. Bereits nach dem Kauf der Lizenz im Frühjahr 2021 gab es Vorbehalte etwa bezüglich des Datenschutzes. Allerdings zeigte sich in den Monaten nach der Einführung auch, dass der Nutzen eher mäßig ausfiel. Bislang half die App laut „SR“ nur bei sechs Corona-Ausbrüchen, Kontaktpersonen zu ermitteln. In dieser Zeit infizierten sich mehr als 50.000 Menschen im Saarland.

Auch andere Länder kündigen Vertrag

Die Lizenz kostete das Saarland 369.000 Euro für ein Jahr. Insgesamt sollen die 13 teilnehmenden Bundesländer 21 Millionen Euro in „luca“ gesteckt haben. Nicht nur im Saarland blieb großer Nutzen laut „Spiegel“ aus. Daher wollen wohl auch andere Bundesländer den Vertrag mit der App kündigen. Noch ist unklar, wie die Kontaktnachverfolgung etwa im Restaurant oder auf Veranstaltungen dann erfolgen soll.

Verwendete Quellen:
– Saarländischer Rundfunk