Saarlouis: Erneute Wohnungsdurchsuchung im Mordfall Yeboah
Erneute Durchsuchung im Mordfall Yeboah
Nach Angaben des Landespolizeipräsidiums Saar hat es am Mittwoch im Zusammenhang mit dem Mordfall Yeboah eine weitere Wohnungsdurchsuchung in Saarlouis gegeben. Demnach seien am späten Nachmittag Mitarbeiter:innen der Abteilung „Polizeilicher Staatsschutz“ des Landespolizeipräsidiums Saar mit einem Durchsuchungsbeschluss an der Adresse erschienen.
Hoffnung auf neue Hinweise
„Von der Durchsuchung bei einer nicht verdächtigten Person erhofft sich der Generalbundesanwalt weitere Hinweise in dem wieder aufgerollten Verfahren“, so die weiteren Angaben des saarländischen Landespolizeipräsidiums.
Verdächtiger im Mordfall Yeboah
Tatverdächtig im Mordfall Yeboah gilt laut „Spiegel“ offenbar ein 49-Jähriger aus Saarlouis. Der Mann sei seit Jahren in der rechten Szene aktiv. Ende Januar hatte die Polizei die Wohnung und den Arbeitsplatz des Verdächtigen durchsucht.
Hintergrund
Im September 1991 war bei einem Anschlag auf das als Asylbewerberheim genutzte ehemalige Gasthaus „Weißes Rößl“ in Fraulautern der 27-jährige Flüchtling Samuel Yeboah verbrannt. Zwei Männer wurden schwer verletzt. Schon damals hatte es Hinweise auf einen möglichen rechtsextremen Hintergrund der Brandstiftung gegeben. Anfang der 1990er war es deutschlandweit zu Anschlägen auf Asylbewerberheime gekommen.
Eine Sonderkommission nahm im Sommer 2020 erneut die Arbeit im Fall Yeboah auf. Warum die Ermittlungen 30 Jahre nicht zu einem Ergebnis führten, soll zudem eine interne Arbeitsgruppe klären.
Verwendete Quellen:
– Mitteilung des Landespolizeipräsidiums Saar, 18.02.2021
– eigene Berichte