Gesundheitsamt an seinen Grenzen: Lückenlose Kontaktverfolgung im Saarpfalz-Kreis nicht mehr möglich

Im Saarpfalz-Kreis ist eine lückenlose Kontaktverfolgung aufgrund der hohen Corona-Fallzahlen nicht mehr möglich. Aktuell werde man nur noch die Fälle "vorrangiger Gruppen" nachverfolgen, so das Gesundheitsamt. Auch telefonische und schriftliche Anfragen könne man nicht mehr alle beantworten.
Die Kontaktverfolgung ist im Saarpfalz-Kreis nur noch eingeschränkt möglich. Symbolfoto: picture alliance/dpa | Frank Molter
Die Kontaktverfolgung ist im Saarpfalz-Kreis nur noch eingeschränkt möglich. Symbolfoto: picture alliance/dpa | Frank Molter

Lückenlose Kontaktverfolgung im Saarpfalz-Kreis nicht mehr möglich

Aufgrund der rasant steigenden Corona-Neuinfektionen ist die Fallbearbeitung und Kontaktnachverfolgung durch das Gesundheitsamt im Saarpfalz-Kreis nur noch eingeschränkt möglich. Wie die Pressestelle des Kreises am Donnerstagabend (25. November 2021) mitteilte, könne man die lückenlose Kontaktverfolgung nicht mehr leisten, sodass man fortan priorisieren müsse. „Es werden nur noch positive Indexfälle vorrangiger Gruppen nachverfolgt. Dazu zählen vulnerable Menschen und Indexpersonen aus Gemeinschaftseinrichtungen. Hier konzentriert man sich auf die Fallermittlung in Schulen und Kitas sowie Pflegeeinrichtungen“, heißt es.

Ungeimpfte Kontaktpersonen sollen sich selbst in Quarantäne begeben

Bei den Quarantäne-Regelungen setzt man fortan notgedrungen auf die Eigeninitiative der Bevölkerung. „Ungeimpfte enge Kontaktpersonen müssen sich sofort selbst in Quarantäne begeben„, teilte der Kreis am Donnerstagabend mit. Demnach müssen positiv getestete Personen dem Gesundheitsamt die Kontaktdaten der ungeimpften engen Kontaktpersonen per Mail an „[email protected]“ melden. „Denn nur diese erhalten daraufhin einen Quarantäne-Bescheid der Ortspolizeibehörde“, wie es weiter heißt.

Landrat Gallo: „Das ist die traurige Wahrheit“

Landrat Dr. Theophil Gallo (SPD) erklärte die schwierige Situation am Donnerstagabend. „Mit aktuell bis zu über 130 Neuinfektionen mit dem Coronavirus an einem Tag gehen die zu bearbeitenden Indexfälle in dieser vierten Welle leider in bisher nicht gekannter Weise sprichwörtlich durch die Decke. Die Art und Weise der Kontaktnachverfolgung, wie sie seit Beginn der Pandemie erfolgt ist, kann durch unser Gesundheitsamt nicht mehr gewährleistet werden. Das ist die traurige Wahrheit, der wir uns nun stellen müssen“, so der Politiker.

Gesundheitsamt stößt an Grenzen

Gallo zeigte sich loyal und dankbar gegenüber den Mitarbeitenden des Gesundheitsamtes. Diese hätten „bisher in ihrer täglichen Arbeit Unglaubliches geleistet und tun es auch immer noch.“ Er führte weiter aus: „Ich stehe hinter diesem Team, das nach wie vor alles Mögliche dafür tut, die Bürgerinnen und Bürger nicht alleine zu lassen. Aber das Mögliche ist nun an seine Grenzen gestoßen, sodass wir den oben genannten Weg einschlagen müssen“. Da das Gesundheitsamt an seine Grenzen gestoßen ist, hofft Gallo auf die Solidarität der Menschen im Saarpfalz-Kreis. „Ich hoffe dennoch sehr auf Ihr Verständnis und vor allem auf Ihre Mithilfe, denn anders ist die Situation leider nicht zu bewältigen“, so der Landrat abschließend.

Anfragen aus Bevölkerung können nur noch sporadisch beantwortet werden

Da mit den steigenden Fallzahlen auch die Zahl schriftlicher und telefonischer Anfragen gewaltig gestiegen sei, könne man diese nicht mehr vollumfänglich und nur nach längerer Wartezeit beantworten. Bereits ab Samstag (27. November 2021) sei aber das Infotelefon des Saarpfalz-Kreises zum Coronavirus auch an den Wochenenden und an Feiertagen wieder besetzt. Man erreicht es an diesen Tagen von 10.00 bis 16.00 Uhr unter der Telefonnummer (06841)1047306. Montags bis freitags ist die Infohotline von 08.00 bis 16.00 Uhr erreichbar. Bei Corona-Fragen im Schul- und Kita-Bereich gibt es ein extra eingerichtetes Infotelefon unter der Nummer (06841)1047307, das montags bis freitags von 09.00 bis 12.00 Uhr erreichbar.

Verwendete Quellen:
– Informationen des Saarpfalz-Kreises