Zeckenstiche: 88 Saarländer sind 2017 bereits an Borreliose erkrankt

Besonders regional unterscheidet sich das Aufkommen von Borreliose stark.
Symbolfoto: Pixabay (CC0-Lizenz)
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Auch in diesem Jahr bleiben viele Saarländer nicht von der durch Zeckenstiche übertragenen Erkrankung Lyme-Borreliose verschont. Nach Informationen des Gesundheitsministeriums waren es 2017 bisher 88 Stiche, die später zu Borreliose führten.

Im Landkreis Neunkirchen wurden in diesem Jahr gerade einmal fünf Fälle gemeldet. In den Landkreisen Saarlouis und Saarpfalz gab es hingegen schon jeweils zwölf Meldungen. Im Landkreis St. Wendel sowie im Regionalverband Saarbrücken steckten sich mit 22 beziehungsweise 21 Fällen die meisten Saarländer mit den gefährlichen Bakterien an.

Ist nach dem Hochsommer Schluss mit den Zeckenstichen?
Davon ist nicht auszugehen. Zecken sind zwar hauptsächlich im Sommer aktiv, achten dabei jedoch weniger auf die Jahreszeit als auf die Temperatur. Im Falle eines langen Spätsommers besteht somit bis Oktober eine erhöhte Gefahr, von Zecken gestochen zu werden.

Von Zeckenstichen betroffen seien nicht nur Menschen, die in der Nähe von Wäldern oder Wiesen wohnen. „Im Grunde genommen kann eine Zecke überall dort lauern, wo Grün ist“, meint Susanne Glasmacher vom Robert-Koch-Institut.

So kann man sich schützen
Um einer Borreliose-Erkrankung zu entgehen, sei eine regelmäßige Kontrolle von versteckten Körperstellen wie beispielsweise den Achselhöhlen oder auch dem Schritt zu empfehlen. Da sich die Erreger im Darm des Tieres befinden, dauere es einige Stunden, bis sie ins Blut gelangen. „Daher ist es wichtig, das Tier möglichst schnell zu entfernen“, so Glasmacher.

Was tun bei einem Zeckenstich?
Wer von einer Zecke gestochen wurde, sollte sich nach dem Entfernen von einem Arzt untersuchen lassen. Typische Frühsymptome einer Lyme-Borreliose sind Rötungen um die Einstichstelle oder grippeartige Anzeichen wie Übelkeit, Glieder- oder Kopfschmerzen.

„Nach einiger Zeit bildet das Immunsystem Antikörper. Anhand des Antikörpermusters wird dann ermittelt, ob der Patient Borrelien in sich trägt. Diese Methode wird in 95 Prozent der Behandlungen durchgeführt“, schildert Sören Becker vom Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene in Homburg. Schwierig sei es jedoch, zu ermitteln, wann genau die ersten Erreger ins Blut gelangten.

Mit Verwendung von SZ-Material (Kim Dannhäußer).