Schüler aus Saarbrücken startet Petition für Durchschnittsabitur 2021

Ein Schüler des Wirtschaftswissenschaftlichen Gymnasiums (WWG) in Saarbrücken will eine Petition bei den Bildungsministerien einreichen. Die Forderung: Den Schüler:innen des Abschlussjahrgangs 2021 soll ein Durchschnittsabitur angeboten werden.
Die Abiturient:innen im Saarland sollen auch 2021 Prüfungen schreiben. Symbolfoto: Marijan Murat/dpa-Bildfunk
Die Abiturient:innen im Saarland sollen auch 2021 Prüfungen schreiben. Symbolfoto: Marijan Murat/dpa-Bildfunk
Die Abiturient:innen im Saarland sollen auch 2021 Prüfungen schreiben. Symbolfoto: Marijan Murat/dpa-Bildfunk
Die Abiturient:innen im Saarland sollen auch 2021 Prüfungen schreiben. Symbolfoto: Marijan Murat/dpa-Bildfunk

Dem diesjährigen Abiturjahrgang im Saarland und anderen Bundesländern stehen noch etwa 80 Schultage bevor. Dann haben die Schüler:innen den April über Zeit, um für die schriftlichen Prüfungen zu lernen. Die sollen trotz Corona verpflichtend stattfinden.

Durchschnittsabitur mit optionalen Prüfungen gefordert

Henri Hainz, ein Schüler des WWG in Saarbrücken, fordert, dass die Abiturient:innen ihren Abschluss auch als „Durchschnittsabitur“ erlangen können. Die Zensuren würden sich dann aus den vier Zeugnisnoten der gymnasialen Oberstufe errechnen. Wer diese verbessern will, könne an den Prüfungen teilnehmen.

In seiner Petition auf einer Online-Plattform erklärt der Schüler, dass für ein faires Abitur „bildungsgerechte Rahmenbedingungen“ fehlten. Nach den Schließungen im März etwa sei der digitale Unterricht nicht an allen Schulen gleich erfolgreich verlaufen. Teilweise seien Fächer ausgefallen, die Schüler:innen waren auf sich allein gestellt.

Hygienemaßnahme und Quarantäne erschweren Unterricht

Bis heute sei keine Normalität an den Schulen eingekehrt. Die Kurse sind zum Teil getrennt, Lehrer:innen fallen aus und die Hygienemaßnahmen, wie etwa die Maskenpflicht auch bei Kursarbeiten, erschwerten den Unterricht. Zudem werde immer wieder vereinzelt Quarantäne angeordnet und beim kleinsten Schnupfen müssten die Schüler:innen zu Hause bleiben. Die Umstände erschwerten das Mitkommen im Unterricht und das Aufarbeiten von Defiziten.

Die Mischung aus Präsenz- und Distanzunterricht sorge für Chaos und lasse die Motivation vieler Schüler:innen in den Keller sinken. Während einige meist vor Ort sind, gebe es Schüler:innen, „die andauernd in Quarantäne sind“. Zudem sei das Lernen von zu Hause aus nicht für alle Abiturient:innen gleich einfach. Manch einem fehlten die Arbeitsgeräte. Der Leistungsstand variiere daher „nicht nur von Schule zu Schule, sondern auch von Kurs zu Kurs.“

Mangelnder Ausgleich in der Freizeit und Zukunftsängste

Und auch abseits der Schule seien die Abschlussjahrgänge besonderen Belastungen ausgesetzt. Viele Hobbys und soziale Interaktionen wie etwa in Sportvereinen fallen aus. Auch lang ersehnte Reisen können nicht stattfinden. Den Schüler:innen fehle daher ein Ausgleich zum Schulalltag. Hinzu kämen Sorgen um die Zukunft. „Wir wissen nicht, wie es nach dem Abitur für uns weitergehen soll.“ Aufgrund der Krise stellten viele Unternehmen kein Personal ein.

Kürzung des Lehrplans gebe nicht genug Planungssicherheit

Wie Hainz schreibt, wünschten sich die Abiturient:innen etwas Planungssicherheit. Es sei noch unklar, wie die Prüfungen aussehen sollen. Viele der Prüflinge fühlten sich diesen nicht gewachsen und blickten dem Abitur mit großer Sorge entgegen.

Bislang sei zugunsten der Schüler:innen lediglich der Lehrplan gekürzt worden. Er halte dies zwar für absolut sinnvoll, um verlorene Unterrichtszeit auszugleichen. Allerdings erschwere die Kürzung die Vorbereitung mit alten Abituraufgaben, da die Prüflinge nicht erkennen, ob Inhalte abiturrelevant sind oder gestrichen wurden.

Bisherige Noten seien ein fairer Anhaltspunkt

Die aktuellen Noten, so Hainz, hätte ein Großteil der Lehrer:innen fair und mit pädagogischem Feingefühl gegeben. Diese seien als Anhaltspunkte über den Leistungsstand der Schüler:innen daher geeignet. Die logische Konsequenz sei für Henri Hainz und viele seiner Mitschüler:innen daher ein Durchschnittsabitur mit optionalen Prüfungen.

Die Petition an die Bildungsministerien auf der Plattform „Change.org“ wurde bereits über 1.000 Mal unterschrieben.

Verwendete Quellen:
– Petition auf Change.org