Schwuler Juso-Chef Kühnert „fassungslos“ über diese Aussage von Kramp-Karrenbauer
Fliegt Annegret Kramp-Karrenbauer jetzt eine Aussage aus dem Jahr 2015 um die Ohren? In der ZDF-Talkshow „Maybrit Illner“ hat der Vorsitzende der Jusos, Kevin Kühnert, CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer am gestrigen Donnerstag (8. November) wegen ihrer Äußerungen zur „Ehe für alle“ scharf kritisiert.
In der Sendung ging es um das Thema „Neue Bündnisse, alte Fronten – was folgt auf Merkel?“ Kramp-Karrenbauer war eingeladen, weil sie sich als Nachfolgerin von Angela Merkel als CDU-Vorsitzende bewirbt. Während der Show sprach Publizist Michael Spreng die 56-Jährige auf ihre Meinung zur Öffnung der Ehe für Homosexuelle an.
Homo-Ehe wie Inzucht und Polygamie?
AKK hatte im Jahr 2015, noch bevor es die Reform in Deutschland gab, gesagt: „Wenn wir diese Definition (die Definition der Ehe, Anm. d. Red.) öffnen in eine auf Dauer angelegte Verantwortungspartnerschaft zweier erwachsener Menschen, sind andere Forderungen nicht auszuschließen: etwa eine Heirat unter engen Verwandten oder von mehr als zwei Menschen„. Das sei laut Spreng keine konservative, sondern eine reaktionäre Argumentation. „Sie haben die Homo-Ehe in die Nähe von Inzucht und Polygamie gerückt“, so der Journalist.
Kramp-Karrenbauer gab bei „Maybrit Illner“ zu, dass sie mit ihrer Ansicht wohl nicht mal in der CDU die Mehrheitsmeinung habe. Gleichzeitig blieb sie aber dabei: Sie sagte, auch solche Position müssten in der Partei vertreten werden. Rückgängig wolle sie die Reform, die 2017 auf den Weg kam, allerdings nicht machen und mit ihrer Meinung auch keinen verletzen.
Kühnert „fassunglos“
Juso-Chef Kevin Kühnert äußerte sich „fassungslos darüber als schwuler Mann“. „Es geht um nichts anderes, dass ich und viele andere einfach unseren Partner heiraten können. Da fühle ich mich ein wenig befremdet, wenn ich das 2018 immer noch von einer Partei hören muss.“
Wird Kramp-Karrenbauer Merkels Nachfolgerin?
Neben Annegret Kramp-Karrenbauer und weiteren, eher unbekannten CDU-Politikern, treten auch Gesundheitsminister Jens Spahn und Friedrich Merz im Dezember bei der Wahl zum Partei-Vorsitzenden an.