„Sehr, sehr hinterwäldlerisch oder provinziell“: Lafontaine ledert wegen Koch-Auswahl bei royalem Besuch

Nach FDP-Chef Oliver Luksic hat sich nun ein zweiter saarländischer Spitzenpolitiker zu der Auswahl des Kochs beim Besuch von Willem-Alexander und Máxima geäußert: Oskar Lafontaine. Der Linken-Fraktionsvorsitzende bezeichnete das Vorgehen der Staatskanzlei als „sehr, sehr hinterwäldlerisch oder provinziell".
Oskar Lafontaine (Linke) fand das Vorgehen der Staatskanzlei „absolut unangemessen". Archivfoto: BeckerBredel.
Oskar Lafontaine (Linke) fand das Vorgehen der Staatskanzlei „absolut unangemessen". Archivfoto: BeckerBredel.
Oskar Lafontaine (Linke) fand das Vorgehen der Staatskanzlei „absolut unangemessen". Archivfoto: BeckerBredel.
Oskar Lafontaine (Linke) fand das Vorgehen der Staatskanzlei „absolut unangemessen". Archivfoto: BeckerBredel.

Nach der SOL.DE-Berichterstattung über die Kritik in sozialen Medien und von Sterne-Koch Klaus Erfort wegen der Auswahl des Caterers beim Königsbesuch im Saarland vergangene Woche hat sich nun Linken-Politiker Oskar Lafontaine zu Wort gemeldet.

Der Fraktionsvorsitzende findet das Vorgehen „absolut unangemessen“. Laut „SZ“ sagte der 75-Jährige, ausschreiben zu lassen, wer beim Besuch von König Willem-Alexander und Königin Máxima der Niederlande kochen dürfe, sei „nun wirklich eine sehr, sehr hinterwäldlerische oder provinzielle Vorgehensweise“.

Die Staatskanzlei hatte zuvor der Zeitung erklärt, neben einem Menü mit regionalen und saisonalen Produkten sei auch die Ortskenntnis im Saarbrücker Schloss ein entscheidendes Kriterium für die Auswahl des Caterers aus Kirkel gewesen. „Es ist zu hoffen, dass die im Raum stehende Kritik nicht als mangelnde Wertschätzung der Köche gegenüber ihren regionalen Kolleginnen und Kollegen gewertet wird“, so Regierungssprecherin Anne Funk zur „SZ“.

Vorgehen „beschämend“

Zuvor hatte sich bereits Sterne-Koch Klaus Erfort über das Vorgehen beschwert. Es sei „beschämend“, sagte er zu SOL.DE. „Die saarländische Regierung wirbt zwar mit uns Sterneköchen, bei solchen speziellen Ereignissen sind wir dann aber plötzlich außen vor.

Oliver Luksic, Vorsitzender der FDP im Saarland, stimmte ihm in einem Tweet zu: „Wir haben Top-Köche im Saarland! Werben, nicht verstecken„, schrieb er.