So lockert das Saarland nach Ostern

Das Saarland will die Corona-Regeln nach Ostern deutlich lockern. So sind Öffnungen der Außengastronomie, Fitnessstudios und Kinos vorgesehen. Auch sollen sich die Bürger:innen mit mehr Menschen treffen dürfen. Voraussetzung für die meisten Lockerungen sind negative Schnelltests.

Das Saarland will nach Ostern weite Teile des öffentlichen Lebens hochfahren. Zahlreiche Öffnungen sind geplant, mehr Kontakte sollen möglich werden. Dazu wird das Land zur Modellregion erklärt. Die Pläne dazu stellten Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) und seine Stellvertreterin Anke Rehlinger (SPD) am heutigen Donnerstagmorgen (25. März 2021) in Saarbrücken vor.

Das soll nach Ostern im Saarland öffnen

Ab dem 6. April (Dienstag nach Ostern) sollen Kinos, Theater, Konzerthäuser, Fitnessstudios und Glücksspielstätten wieder aufmachen. Voraussetzung zum Besuch sind negative Corona-Schnelltests. Sie dürfen nicht älter als 24 Stunden sein. „Ab dem 6. April wird wieder mehr privates, wieder mehr öffentliches Leben möglich sein.“, so Hans.

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Außengastro auch ohne Tests

Saarländer:innen können Restaurants und Gaststätten in den Außenbereichen nach Ostern im Rahmen der aktuellen Kontaktbeschränkungen auch ohne Tests besuchen. Zuvor müssen allerdings Termine gebucht werden. Die Kontaktnachverfolgung müsse außerdem gewährleistet sein. Wenn mehr Leute an einem Tisch zusammen kommen, müssen alle Gäste einen negativen Test vorlegen.

Wieder mehr gleichzeitige Kontakte möglich

In zwölf Tagen werden auch die Kontaktbeschränkungen im Saarland gelockert. Dann sollen sich im Freien wieder zehn Personen treffen dürfen, wenn sie alle einen negativen Test vorlegen können, kündigte Hans an.

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Neue Regeln für den Sport

Im Innenbereich wird nach Ostern der kontaktfreie Sport (zum Beispiel Tennis in der Halle) wieder ermöglicht. Im Außenbereich werde der Kontaktsport (zum Beispiel Fußball) wieder erlaubt sein, so der Ministerpräsident. Voraussetzung seien auch hier negative Tests.

Welche Tests gelten?

Laut Staatskanzlei muss der zugrunde liegende Test die Anforderungen des Robert-Koch-Instituts erfüllen. Er darf nicht älter als 24 Stunden sein. Das Ergebnis ist durch die durchführende Stelle (Testzentren, Schulen, Apotheken, Ärzt:innen, Betriebe und Behörden) zu bescheinigen. Alternativ können Selbsttests unter Aufsicht auch vor Ort durchgeführt werden. Kinder bis einschließlich fünf Jahre brauchen keine negativen Tests.

Saarland wird Modellregion

Hans und Rehlinger erklärten das Saarland für diese Schritte aus dem Lockdown zur sogenannten Modellregion. „Wir sind das einzige Bundesland, das das als Ganzes tut“, sagte der Regierungschef. Deswegen werde das Projekt „Saarland-Modell“ genannt.

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Modell wird wissenschaftlich begleitet

Man werde das Projekt auch „wissenschaftlich begleiten“, um etwa festzustellen, wie sich das „testkgeknüpfte Öffnen“ auf das Infektionsgeschehen auswirkt. „Ein Modell macht nur dann Sinn, wann man auch sich etwas traut“, so der Ministerpräsident.

Weitere Öffnungen nach dem 18. April?

Wenn es „gut läuft“, dann werde man auch für die Zeit nach dem 18. April weitere Öffnungen, etwa im Bereich der Gastronomie sowie der Schulen, vornehmen. Abhängig sei dies vom Infektionsgeschehen. „Dort, wo es verantwortungsvolle Konzepte oder ein Testregime gibt, müssen wir jetzt endlich Öffnungsoptionen zulassen, etwa in der Gastronomie“, sagte Rehlinger. „Nur so ist nach und nach auch eine verantwortungsvolle Rückkehr zu mehr Freiheit im Alltag der Menschen möglich. Vorwärts ist die einzige Richtung, in die wir gehen können.“

Was passiert, wenn die Zahlen wieder steigen?

Es sei nicht auszuschließen, dass das Saarland wegen der Lockerungen wieder in den Ursprungszustand des Lockdowns zurückkehren müsse, sagte die Vize-Ministerpräsidentin. Es sei notwendig, dass es „Rückfalllinien“ gebe, an denen Einschränkungen vorgenommen werden müssen.

„Begründete Zuversicht“

Die Regierung habe eine „begründete Zuversicht“, dass die Lockerungen zu einem Erfolg führen. Rehlinger führte die vergleichsweise niedrige Inzidenz, das breite Angebot an Testmöglichkeiten und den Impffortschritt im Saarland als Argumente an. Was an der einen Seite an Einschränkungen stehe, sei groß. Was auf der anderen Seite an Schaden entstehe, sei aber auch groß. Die Ministerin betonte, dass die beschlossenen Wirtschaftshilfen schnell bei den Betroffenen ankommen müssten.

Inzidenz vergleichsweise niedrig

Das Saarland hat derzeit im bundesweiten Vergleich eine niedrige Sieben-Tage-Inzidenz von knapp 71. Zudem ist die Quote bei den Erstimpfungen hoch.

Etliche Regionen wollen Modell werden

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsident:innen hatten sich Anfang der Woche darauf geeinigt, dass in Ländern und einzelnen Regionen „zeitlich befristete Modellprojekte möglich sein“ sollten – „mit strengen Schutzmaßnahmen und einem Testkonzept -, um einzelne Bereiche des öffentlichen Lebens zu öffnen“. Mittlerweile haben schon etliche Städte und Regionen in Deutschland den Wunsch erklärt, Modellregionen für Öffnungsstrategien zu werden. Im Saarland waren es unter anderem Illingen, Eppelborn und Merzig.

Verwendete Quellen:
– Pressekonferenz von Tobias Hans und Anke Rehlinger, 25.03.2021
– Mitteilung der Staatskanzlei des Saarlandes, 25.03.2021
– eigene Berichte
– Deutsche Presse-Agentur