Stefan Kuntz kassiert in Neunkircher Supermarkt – für Erdbebenopfer in der Türkei

Der türkische Fußballnationaltrainer Stefan Kuntz saß am Samstag (11. Februar 2023) an der Kasse in einem E-Center in Neunkirchen. Der Grund: Der gebürtige Neunkircher sammelte so Spenden für die Opfer des Erdbebens in der Türkei.
Stefan Kuntz saß am Samstag in Neunkirchen an der Supermarkt-Kasse. Foto: Brandon Lee Posse
Stefan Kuntz saß am Samstag in Neunkirchen an der Supermarkt-Kasse. Foto: Brandon Lee Posse

Stefan Kuntz an Edeka-Kasse in Neunkirchen

Kund:innen des Edeka-Marktes in Neunkirchen-Wellesweiler trafen am Samstagnachmittag auf einen neuen, prominenten Mitarbeiter. Dort saß Ex-Fußballprofi und der Trainer der türkischen Nationalmannschaft Stefan Kuntz an der Kasse. Der kurzzeitige Jobwechsel folgte einem guten Zweck.

10.000 Euro für die Betroffenen des Erdbebens

Die Verkaufserlöse der von Kuntz abkassierten Waren gehen an die Opfer des Erdbebens in der Türkei. Insgesamt kamen bei der Aktion in einer Stunde 10.000 Euro zusammen. Hinzu kamen Spenden von Unternehmen und Einzelpersonen. Das Geld wird an die türkische Katastrophenschutzbehörde AFAD gespendet, die etwa in Kahramanmaras eine große Zeltstadt für 2.000 Menschen aufgebaut hat, die obdachlos geworden sind.

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Kuntz betroffen von Ereignissen und Hilflosigkeit der Verschütteten

Kuntz zeigte sich tief betroffen über die Erdbeben-Katastrophe im türkisch-syrischen Grenzgebiet. Die Verschütteten könnten etwa noch per Smartphone ihren Standort an Angehörige schicken, aber hätten doch kaum Chance auf Rettung. „Du weißt, wo er ist, aber was er nicht weiß, das siehst du: Dass noch 30 Meter Schutt über ihm liegen.“

Schnelle Hilfe für das Krisengebiet

Der Ex-Fußballer hoffe, dass die internationale Hilfe möglichst schnell im Krisengebiet ankomme. „Deshalb haben wir uns entschlossen, dass wir versuchen Gelder zu generieren.“ Natürlich könnten auch Baby-Artikel, Feldbetten und Schlafsäcke helfen, aber man müsse nun schauen, wie die Hilfe am schnellsten ankommt.

„Muss machtlos zusehen“

In einem Interview mit der „Rheinpfalz am Sonntag“ hatte Kuntz in der vergangenen Woche erklärt, noch nie ein solches Ohnmachtsgefühl erlebt zu haben. „Für uns hier ist das schwer vorstellbar: zehn Städte, die eng beieinander liegen, 13 Millionen Menschen, die betroffen sind. Man erfährt von den Schicksalen – und muss machtlos zusehen.“

Kuntz war zum Zeitpunkt des Bebens noch in der Türkei

Zum Zeitpunkt des verheerenden Erdbebens mit insgesamt mehr als 22.000 Toten war der 60-Jährige noch selbst in der Türkei. „Wir besuchten Sonntag noch ein Spiel der Süper Lig, am Abend bin ich wie immer ganz normal schlafen gegangen. Als ich Montag aufwachte, habe ich mein Handy eingeschaltet und sofort die vielen Nachrichten gesehen“, berichtete Kuntz.

Spendenaufruf in den sozialen Netzwerken

Kuntz ruft auch in den sozialen Netzwerken zu Spenden auf. Beim Fußballverband TFF wurde ein Spendenkonto eingerichtet. Das Geld geht weiter an die türkische Katastrophenschutzbehörde. „Meine Nationalspieler, meine Familie und ich beteiligen uns auch“, so Kuntz.

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Verwendete Quellen:
– Eigene Recherche
– Eigener Artikel
– DPA-Bildfunk